Der belgische Innenminister wirft der Mehrheit der Muslime vor, nach den Terroranschlägen in Brüssel getanzt zu haben. Andere Politiker kritisieren diese Vorwürfe.
Belgische Politiker kritisieren Verallgemeinerungen über Muslime durch Innenminister Jan Jambon. Der Vize-Ministerpräsident und Politiker der separatistischen Partei Nieuw-Vlaamse Alliantie hatte in einem Interview gesagt, dass ein „bedeutender Teil der muslimischen Gemeinschaft nach den Attentaten getanzt“ habe.
Laut einem Bericht des TV-Senders RTBF (Montag) stellte der Ministerpräsident der Region Brüssel, Rudi Vervoort, klar, die Polizei habe zwei Personen festgenommen, die getanzt hätten. Wenn auf der Basis dieses eines einzelnen Vorfalls Generalisierungen erfolgten, finde er das intellektuell „nicht korrekt“, so Vervoort. „Das brauchen wir im Moment nicht.“
Auch Belgiens Ministerpräsident Charles Michel erklärte am Sonntagabend, dass Verallgemeinerungen an dieser Stelle nicht passten. Der christdemokratische Justizminister Koen Geens sagte am Montagmorgen, diese Art von Aussagen sei „schädlich“ für das ganze Land. Jambon müsse seine Behauptung belegen oder zurücktreten.(KNA/iQ)