Evangelische Kirche im Rheinland

Präses Rekowski: „AfD schadet Gesellschaft“

Der Präses der Evangelischen Kirche Deutschland ist der Meinung, dass die AfD nicht nur dem Recht der Religionsfreiheit, sondern der ganzen Gesellschaft schadet. In einer Pressemitteilung hat er sich strikt gegen den Anti-Islam Kurs der AfD gestellt.

20
04
2016
Kirche: Das Gotteshaus der Christen
Kirche © by Bill Damon auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKD), Manfred Rekowski, hat der von Vorstandsmitgliedern der AfD geäußerten Postion, der Islam stelle eine „politische Ideologie“ dar, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei, entschieden widersprochen. „Wenn Muslime in dieser Art und Weise in ihren religiösen Überzeugungen angegangen werden, dann betrifft das auch die Christinnen und Christen in ihrem religiösen Selbstverständnis“, sagt der Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland als Reaktion auf die am Wochenende bekannt gewordenen Aussagen führender Vertreterinnen und Vertreter der AfD. „Wir werden jedem Angriff auf die Religionsfreiheit entschieden entgegentreten – egal, welche Religion es trifft und egal wo in der Welt Menschen in ihrem religiösen Überzeugungen verletzt werden“, sagt Rekowski weiter. Es gebe keinerlei Rechtfertigung, Muslime in Deutschland derart zu diffamieren.

Muslimischer wie auch christlicher und jüdischer Glaube oder eine andere religiöse Ausrichtung sei dabei keine bloße Privatsache, sondern wirke auch in den öffentlichen Raum hinein, sagt Präses Rekowski. Wer die Religion aus der Öffentlichkeit verbanne, zeige, wie er es mit der Toleranz und weltanschaulicher Offenheit halte. Wer dabei auch noch mit unhaltbaren Wertungen Stimmung mache, wie es jetzt die AfD getan habe, beeinträchtige nicht nur das Recht auf die freie Religionsausübung, sondern schade auch der Gesellschaft.

Leserkommentare

Manuel sagt:
Klar, dass Religionsvertreter der Laizismus nicht passt, ist wenig verwunderlich!
20.04.16
13:07
Ute Fabel sagt:
Die AfD ist eine politische Bewegung, die nicht meine Werte vertritt. Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit ist mir ein wichtiges Anliegen, die AfD scheint hingegen aus der Angst vor dem Fremden Kapital schlagen zu wollen. Das ändert aber nichts daran, dass ich Ideologiekritik, Religionskritik und auch Islamkritik für immens wichtig in einer pluralistischen Gesellschat halte. Auch die Bereitschaft auf offenen Konfrontationskurs mit Religionsgemeinschaften zu gehen, soll überhaupt kein Tabu sondern scheint geradezu geboten. Die katholische Kirche wird ja auch wegen ihrer Haltung zum Schwangeschaftsabbruch oder zu Homosexualität politisch massiv attackiert. Ich verstehe nicht, warum die etablierten Parteien so eine Beißhemmung haben, wenn es um die klare Positionen zu Zwangsbeschneidung von Minderjährigen oder öffentlicher Vermummung geht. Das ist politische Feigheit, von der leider eine Partei profitiert, die ich genauso wenig mag wie die FPÖ in meiner österreichischen Heimat
20.04.16
14:58