AfD-Chefin Frauke Petry spricht sich für ein Minaretten- und Muezzinverbot aus. Derweil lädt der Zentralrat der Muslime in Deutschland die AfD-Chefin zu einem Treffen ein.
Bei dem AfD- Parteitag an diesem Wochenende in Stuttgart will die Partei über ein Grundsatzprogramm entscheiden. In einem vom Bundesvorstand um Frauke Petry getragenen Entwurf heißt es unter anderem: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Zudem sollen Minarette und Muezzin-Rufe verboten werden. In einem Interview mit der „Telepolis“ sagt Petry zudem, Minarette seien ein Zeichen „inhärenten Herrschaftsanspruchs“. Als Reaktion auf die Forderung nach dem Verbot hatte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek die Partei mit der NSDAP verglichen.
Jetzt hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland die AfD-Chefin Frauke Petry zu einem Treffen eingeladen. Im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) sagte Mazyek: „Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns Muslime?“ In einem Schreiben sei Petry zur kommenden Vorstandssitzung eingeladen worden, um mit Vertretern des Rates über die Flüchtlingskrise, aber auch über Islamfeindlichkeit zu diskutieren.
Die stellvertretende Parteivorsitzende Beatrix von Storch bezeichnete die AfD dagegen als harmlos und erklärte, die Aussage Mazyeks sei „eine Verharmlosung der Verbrechen des Dritten Reiches“. Bei Religionsvertretern und Politikern stieß der Vorstoß der AfD auf massive Kritik. Die Kardinäle Rainer Maria Woelki und Reinhard Marx sowie der Chef des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, verwahrten sich wiederholt gegen die These, die Rechtspopulisten wollten das christliche Abendland retten. (KNA,iQ)