Der erste europäische Islamophobie-Bericht legt dar, dass die Zahl der antimuslimischen Übergriffe im Jahr 2015 erschreckend hoch war. Der Bericht fasst die derzeitige Lage der Muslime in 25 Ländern zusammen.
Am Dienstag (03.05) wurde der erste europäische Islamophobie-Bericht 2015 in Brüssel im Europäischen Parlament vorgestellt.
Auf 500 Seiten wird über den Umgang mit Muslimen in 25 Ländern berichtet. Es stellt sich heraus, dass Muslime im hohen Ausmaß allein aufgrund ihres Glaubens ausgegrenzt werden. Die Diskriminierung reicht von verbalen und physischen Übergriffen bis hin zu Brandanschlägen auf islamische Einrichtungen.
Nach dem Anschlag auf die Charlie Hebdo-Redaktion in Paris sei beispielsweise die Islamfeindlichkeit in Paris um 500 Prozent gestiegen. Dabei seien 75 Prozent der Opfer muslimische Frauen gewesen, denen man ihre religiöse Identität aufgrund des Kopftuchs ansehen kann.
Zudem geht aus dem Bericht hervor, dass die Mehrheitsgesellschaften in den Ländern den Islam nicht zur Gesellschaft dazugehörig ansehen. 61 Prozent der Deutschen seien der Meinung, der Islam gehöre nicht in den Westen.
Auch in Ländern, in denen es kaum Muslime gibt, sei der Islam oft Wahlkampfthema und ein Instrument, um Massen zu beeinflussen. Die Autoren fordern, dass Islamophobie und antimuslimischer Rassismus Beachtung finden und sich die Diskriminierungsfälle im Strafgesetz und in der Kriminalstatistik widerspiegeln.