Bundespräsident Gauck

Religionsfreiheit der Muslime nicht antasten

Bundespräsident Joachim Gauck hat vor einer Einschränkung der Religionsfreiheit gegenüber Muslimen gewarnt. Zugleich forderte er Politik und Zivilgesellschaft auf, Vorurteile gegen Muslime zurückzuweisen

14
05
2016
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Bundespräsident Joachim Gauck © by Mueller / MSC [CC-BY-3.0-de], via Wikimedia Commons, bearbeitet von IslamiQ

Bundespräsident Joachim Gauck hat vor einer Einschränkung der Religionsfreiheit auch gegenüber Muslimen gewarnt. Er sehe die Gefahr „einer abschüssigen Ebene, sollte zum Beispiel Religionsfreiheit einem Teil der Menschen in unserem Land abgesprochen werden“, sagte der Bundespräsident am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. „Das Grundgesetz ist das Fundament unserer freien Demokratie, die beste Verfassung, die wir je hatten. Wer sie verachtet, der verachtet Deutschland.“

Zum AfD-Parteiprogramm, das die Rechte der Muslime teilweise infrage stellt, wollte sich Gauck nicht direkt äußern. „Allerdings werde auch ich sehr hellhörig, wenn ich von Forderungen höre, die die Grundrechte infrage stellen könnten“, sagte das Staatsoberhaupt. Der Staat müsse die Glaubens- und Bekenntnisfreiheit schützen und zwar ohne Unterschied. Dazu gehöre auch die Religionsfreiheit von Muslimen
oder der Bau und Betrieb von Moscheen.

Zugleich forderte er Politik und Zivilgesellschaft auf, Vorurteile gegen Muslime zurückzuweisen und für einen offenen und fairen Dialog zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen zu werben. (KNA,iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Es ist zwar grundsätzlich gut, wenn der Bundespräsident gegen unsachliche Hetze das Wort ergreift. Allerdings schießt er deutlich über das Ziel. Nicht jedes Werturteil ist ein Vorurteil. Der Bundespräsident sollte auch das Recht aller Deutschen verteidigen gegenüber jeder Religion und Weltanschauung ablehnend eingestellt zu sein und diese Meinung auch kundtun zu können.
17.05.16
8:26