Großbritannien

Islamkonformes Studiendarlehen geplant

In Großbritannien soll ein islamkonformes Studiendarlehen angeboten werden, damit auch Muslime höhere Bildungsabschlüsse anstreben können.

17
05
2016
Cambridge © by Mario Sánchez Prada auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Die britische Regierung plant ein islamkonformes Modell für Studiendarlehen. Es werde das islamische Zinsverbot berücksichtigen, berichtete die Zeitung „Daily Telegraph“ am Dienstag.

Profitieren sollen davon insbesondere gläubige Muslime, die wegen dieser Vorschrift keine Studiendarlehen beantragen wollten und deshalb oft auf höhere Bildung verzichteten.

Vorgesehen ist nun, dass die Empfänger statt Zinsen einen bestimmten Betrag in einen Fonds einzahlen, aus dem wiederum Studiendarlehen mitfinanziert werden. Nach Informationen der Zeitung soll das neue Modell nicht nur Muslimen, sondern allen Interessierten offenstehen.

Bisher müssen britische Empfänger von Studiendarlehen die Summe nach ihrem Examen mit einer Verzinsung von drei Prozent zurückzahlen, sobald ihr Jahreseinkommen 21.000 Pfund (rund 26.700 Euro) erreicht. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Zinsen zahlen zu müssen oder einen bestimmten Betrag in einen Fonds einzuzahlen - das läuft doch im Endeffekt völlig auf das gleiche hinaus! Eine heuchlerische religiöse, scheinmoralische Vorschrift. Deren Sinnhaftigkeit sollte dringend abgeklopft und hinterfragt werden. Erinnert mich an den Katholizismus, in dem Ehescheidungen Sünde sind, Eheannunlierungen aber nicht.
18.05.16
7:56
Enail sagt:
Was hat Glaube eigentlich mit kommerziellen Gebaren zu tun? Hat das überhaupt etwas mit Glauben an etwas Höherem zu tun, wenn sich dieser angebliche Glaube über alle Lebensbereiche erstreckt. Sogar die Finanzen schreibt er vor. Etwas außerordentlich irdisches und menschliches. Kein Gott hat das nötig. Man mag es nicht glauben, dass Menschen sich so von einer angeblichen Religion, die von einem Mann zum Vorteil des Mannes geschaffen wurde, ihr ganzes Leben beeinflussen lassen. Wie sang schon Wolfgang Ambros vor vielen Jahren. " Das Leben ist ein Heidenspass, für Christen ist das nichts". Diesen Text kann man auch auf die Muslime münzen, denn die müssen ihr gesamtes Leben nach irgendwelchen Vorschriften, Essen, Bekleidung, Sex usw. , ausrichten. Naja vielleicht machts ja trotzdem Spass. Es erübrigt selbstständiges Denken und selbstständiges Entscheiden. Ganz einfach!
19.05.16
1:43
Andreas sagt:
Die "Vorschriften", die Gott den Menschen gibt, hat er natürlich nicht nötig. Und dennoch sagt er in den 10 Geboten, dass man nicht töten soll. Worum geht es beim "Zinsverbot"? Wahrscheinlich um Gerechtigkeit. Man soll seinen Nächsten nicht durch überhöhte Zinsen unter Ausnutzung einer Notlage übervorteilen. Ich kann daran nichts Schlechtes erkennen. Mit scheinheilig hat es nichts zu tun, wenn nach verträglichen Alternativen zu Wucherzinsen gesucht wird.
19.05.16
13:28
Enail sagt:
@Andreas: Dass man nicht töten soll, das glaube ich, weiß jeder Mensch, dazu braucht man keine Religion. Und doch gibt es viele Mörder, die sich gerade im Namen des Islam als Martyrer in die Luft sprengen und noch viele unschuldige Menschen mit in den Tod reißen. Und der sich immer wiederholende Satz, das hat mit dem Islam nicht zu tun, den glaub ich inzwischen schon lange nicht mehr. Denn es sind nun mal Muslime, die Angst und Terror auf der Welt verbreiten. Wie sagte Herr Bosbach: Ein kath. Ministrant wird nicht zum IS gehen. Und eine Ideologie, die sich über alle Lebensräume erstreckt, hat für mich sowieso nichts mit Religion zu tun.
23.06.16
0:59