Das muslimische Grabfeld in Ohlsdorf (Hamburg) zählt zu den ältesten muslimischen Gräberfeldern in Deutschland. Am Mittwoch wurde zur Einrichtung des Grabfeldes vor 75 Jahren erinnert.
Eines der ältesten muslimischen Gräberfelder in Deutschland besteht seit 75 Jahren. Am Mittwoch erinnern auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg, „Schura Hamburg“, und die Islamische Religionsgemeinschaft „DITIB Nord“ an die Einrichtung der Begräbnisstätte.
Als erster Muslim wurde der persische Kaufmann Abbasali Pyrchad am 16. Mai 1941 nach islamischem Ritus auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt. Sein Begräbnis veranlasste eine Gruppe Hamburger Muslime, auf dem Friedhof ein Gräberfeld zu kaufen, um künftig entsprechend den islamischen Vorschriften auch in der Hansestadt Muslime neben Muslimen bestatten zu können.
Im Dezember 1941 erstanden deshalb Mitglieder der Iranisch-Mohammedanischen Gemeinde für 15.300 Reichsmark bei Kapelle 2 ein Gräberfeld. Es ist nach dem „Türkischen Friedhof“ in Berlin-Neukölln das älteste seiner Art in Deutschland. Mit 150 Grabstellen ist das Feld heute voll belegt, doch sind in den letzten Jahrzehnten in Ohlsdorf und auf anderen Hamburger Friedhöfen weitere Felder für muslimische Verstorbene entstanden.
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof besteht die Möglichkeit der Totenwaschung nach islamischem Ritus. Auch können Tote ohne Sarg nur in Leichentüchern bestattet werden. Bei der Grablegung wird der Tote auf die rechte Seite gelegt und sein Kopf in Richtung Mekka gedreht. (KNA, iQ)