Islamfeindlichkeit

AfD-Chefin Petry für Zusammenarbeit mit Front National

AfD-Chefin plant Kooperationen mit den rechtsextremen und islamfeindlichen Parteien Front National und FPÖ. Damit folt sie dem Vorschlag des rechtsnationalen Flügels der Partei.

24
05
2016
Frauke Petry © Metropolico.org

AfD-Chefin Frauke Petry will eine engere Kooperation EU-kritischer Parteien in Europa und dabei auch mit der rechtsextremen französischen Partei Front National (FN) zusammenarbeiten. „Die Zusammenarbeit mit dem Front National auf europäischer Ebene ist realpolitisch geboten“, sagte Petry am Dienstag. Das gelte wegen des Gewichts Frankreichs und wegen der Wahlerfolge der Partei. „Deutschland, Frankreich und Großbritannien müssen kooperieren, wenn wir diese EU reformieren wollen. Da kommen wir am Front National am Ende nicht vorbei.“

Vor wenigen Wochen erst hatte Thüringens AfD-Chef Björn Höcke sich für ein Gespräch seiner Partei mit der französischen Rechtsextremisten-Partei Front National stark gemacht. „Die Parteiführungen von AfD und Front National sollten sich treffen, um sich auszutauschen und zu sehen, wo es Gemeinsamkeiten gibt“, sagte Höcke. Es gehe darum, ob man Vertrauen zwischen den führenden Köpfen beider Parteien aufbauen könne. „Wenn das der Fall ist, kann man über verschiedene Formen der Zusammenarbeit entscheiden.“ Die Front National „setzt sich wie die AfD gegen eine weitere Überfremdung ein und für den Erhalt der Identität der europäischen Völker“, sagte Höcke.

Dabei gilt Höcke als wichtigster Vertreter des rechtsnationalen Flügels der Alternative für Deutschland und Widersacher von Parteichefin Frauke Petry. Vergangenes Jahr hatte er der FN zu ihren Wahlerfolgen gratuliert und dafür Kritik aus der Parteispitze bekommen. Nun folgt die Parteispitze anscheindendseinem Vorschlag und sucht das Gespräch zum Front National.

Derzeit teilen sich die EU-kritischen Parteien im Europäischen Parlament auf drei Fraktionen auf. Für die AfD beansprucht Petry bei einer möglichen Kooperation der EU-Kritiker eine Führungsfunktion. „Dass die AfD wegen des Gewichts Deutschlands dort eine wichtige Rolle spielen muss, halte ich für eine strategische Notwendigkeit.“ Mit dem Chef der österreichischen FPÖ, Heinz-Christian Strache, hatte Petry sich bereits im Februar getroffen und eine stärkere Kooperation vereinbart. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
AfD und Front National profitieren leider von der falsch verstandenen Polical Correctness der etablierten Parteien, die Tolerenz mit Tabuierung von gerechtfertigter Kritik verwechseln. Islamische Dogmen sollten viel stärker hinterfragt wurden. Der Muezzinruf enthält - auf Deutsch übersetzt - folgenden Wortlaut, der alles andere als tiefen Respekt vor anderen Religionen oder nicht religiösen Weltanschauungen audrückt : Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allah (Gott). Es gibt keine Gottheit außer Allah (Gott). Ich halte es für kein Zeichen der Toleranz und Respekt vor Andersdenkenden, einen derartigen alleinigen Wahrheitsanspruch laut in die Öffentlichkeit hinauszuposaunen und damit Leute zu belästigen, die das Recht haben an etwas anderes zu glauben. Derzeitige Rufe gehören in die Innenräume der Moscheen, da kann die positive Religionsfreiheit munter ausgeübt werden.Die Wahrung der negativen Religionsfreiheit ist auch ein höchst schutzwürdiges Rechtsgut. Was wäre, wenn die AfD von ihrer Parteizentrale via Megaphon rufen würde "Wir sind die einzige wahre Partei?"
24.05.16
13:01
Marius sagt:
Muslime kommen nach Europa und wollen ihre muslimische Identität bewahren. Wenn aber wir Europäer unsere europäische Identität bewahren möchten, gelten wir als rechtsextrem.
24.05.16
14:37
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Aus welchem Grund sollen denn Politiker den Islam kritisieren? Sollen die etablierten Parteien das (rechtspopulistische) Programm der AfD (oder des Front National) übernehmen? Ist das Ihre Lösung? Die etablierten sollen rechtspopulistisch werden, um den Rechtspopulisten das Wasser abzugraben? Religionsfreiheit bedeutet auch, dass man seine Religion nach außen sichtbar ausüben kann und sich nicht verstecken muss.
25.05.16
14:18