Wulff empfiehlt Özil als Vorbild

„Offener über Glauben reden“

Christian Wulff findet Mesut Özils Offenheit bezüglich seine Pilgerfahrt vorbildlich. Wulff empfiehlt auch Christen offener mit ihrem Religion umzugehen.

26
05
2016

Altbundespräsident Christian Wulff empfiehlt gläubigen Menschen Fußballstar Mesut Özil als Vorbild. „Christen sollten mehr und selbstbewusster über ihren Glauben reden, vielleicht kann Mesut Özil da zum Vorbild werden“ sagte Wulff am Mittwoch beim Katholikentag in Leipzig: „Der hat im Internet Bilder vom Pilgern und Beten aus Mekka gepostet und damit in wenigen Stunden mehr als zwei Millionen Klicks erzeugt.“

Er wünsche sich, so Wulff, dass auch der eine oder andere Christ unter den deutschen Kickern 2mal was von seinem christlichen Glauben erzählt, ohne vorher hin und her zu überlegen, wie das bei wem wohl ankommen könnte“.

Leider höre er bei Gesprächen mit jungen Menschen immer wieder, dass Muslime in aller Regel viel weniger Scheu hätten als Christen, etwa vom Fasten zu berichten. Junge Christen dagegen verträten häufiger die Meinung, von ihrem Beten, Fasten und gelegentlichen Kirchgängen müssten „ja nicht alle wissen“.

Fußballer Mesut Özil war am letzten Wochenende nach Mekka gepilgert und hatte in den sozialen Netzwerken ein Foto veröffentlicht, das ihn in traditioneller Kleidung vor der Kaaba zeigt, dem quadratischen Gebäude im Innenhof der Heiligen Moschee.

Özil hatte das Bild lediglich mit Schlagworten kommentiert, sogenannten Hashtags: #Mecca #HolyCity #SaudiArabia #Islam #Pray. Auf den Facebook-Post des Muslims hatten nach einigen Tagen mehr als zwei Millionen Nutzer reagiert. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich habe großen Respekt vor Menschen, die für andere uneigennützig etwas leisten - egal ob sie gläubig sind oder nicht. Weder durch eine Pilgerfahrt noch durch Fasten wird die Welt jedoch zum Besseren verändert. Nicht ganz nachvollziehen kann ich, warum Altbundespräsident Wulf meint, dass Mesut Özil nun ein Vorbild sein soll, weil er auf einem geposteten Foto in traditioneller Kleidung vor der Kaaba steht. Ich hätte größeren Respekt vor ihm, wenn ich sich z.B. aktiv für Flüchtlinge einsetzen würde.
27.05.16
10:58
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Woher wissen Sie, dass weder durch eine Pilgerfahrt noch durch Fasten die Welt zum Besseren verändert wird? Menschen, die z.B. auf dem Jakobsweg gepilgert sind, berichten davon, dass dieses Erlebnis sie verändert hat. Wenn also ein Mensch durch eine Pilgerreise oder durch sein Fasten Erkenntnisse gewinnt, die ihn zu einem besseren Menschen werden lassen, der Gutes tut, ist doch schon etwas verändert. Es sind nicht nur die großen Veränderungen, die die Welt besser machen, sondern auch die vielen kleinen Veränderungen.
30.05.16
11:43
Düsselbarsch sagt:
@ Ute Fabel Aber es ist doch wörtlich zitiert, warum Herr Wulf Herrn Özil als Vorbild sieht: Der Öffentlichkeit der Religionsausübung wegen. Als Modeikone wollte er ihn nicht preisen!
30.05.16
19:22