Ramadan

Flüchtlingsunterkünfte nehmen Rücksicht auf Essenszeiten

Mit dem Beginn des Fastenmonats Ramadan an diesem Montag hat das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales Betreibern von Flüchtlingsunterkünften mit Vollverpflegung zu einem speziellen Essenplan geraten.

04
06
2016
suessspeise
Süßes und fruchtiges zum Iftar im Ramadan © by Hamed Saber auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Mit dem Beginn des Fastenmonats Ramadan an diesem Montag hat das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales Betreibern von Flüchtlingsunterkünften mit Vollverpflegung zu einem speziellen Essenplan geraten. Gläubige Muslime, die fasten wollen, sollen ein spätes Abendessen bekommen. Dazu gehörten neben einer Suppe auch Joghurt, Energieriegel und Datteln, sagte Regina Kneiding, Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit. Muslime fasten im Ramadan vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Ausgenommen sind unter anderen Kranke, Schwangere, Kinder, alte Menschen und Reisende.

In den Hangars des früheren Flughafens Tempelhof, in denen noch immer mehr als 1000 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Irak und der Republik Moldau leben, will der Betreiber Tamaja eine Gebetsecke einrichten. Abendbrot mit Datteln, Milch und einem Buffet gibt es für Fastende zwischen 21.00 und 23.30 Uhr. Das Frühstück werde zwischen 01.00 und 02.30 Uhr ausgegeben, berichtete Sprecherin Maria Kipp. Auch Angebote der Sozialarbeit würden verlängert – bis Mitternacht. Der Ramadan endet in diesem Jahr am 5. Juli mit dem großen Fest des Fastenbrechens. (dpa,iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich habe selbst regelmäßig Kontakt zu syrischen und afghanischen Flüchtlingen, die allesamt den Ramadan nicht einhalten wollen und auch gerne während des Ramadans bei Tageslicht Schweinefleisch essen und Alkohol (in mäßigen Mengen) trinken wollen. Es gibt viele Flüchtlinge, die diese uralten religiöse Speisevorschriften und auch das Ramadan-Ritual völlig sinnlos finden und froh darüber sind, dass in Deutschland und Österreich- im Unterschied zu manchen Herkunftsländern- kein bevormundender gesellschaftlicher Druck besteht sich um den Ramadan zu kümmern. Auch die Wünsche dieser Menschen sollten gleichrangig berücksichtigt werden, d.h. auch ein gutes Wiener Schweinsschnitzel sollte zum Beispiel immer angeboten werden. Verantwortungsvolle Flüchtlingsheimbetreiber sollten darauf achten, dass weder ein sozialer Druck in die eine noch in die andere Richtung entsteht, d.h.niemand sollte dazu gedrängt werden den Ramadan einzuhalten oder zu ignorieren. Die Betroffenen sollten möglichst unverfälscht nach den eigenen Wertvorstellungen entscheiden können
07.06.16
9:08