Die Thüringer AfD will demnächst 100.000 Exemplare eines in Eigenregie verfassten Buches über den Islam verteilen. Die AfD erhebt mit dem Buch den Anspruch, über den Islam aufklären zu wollen.
Die Thüringer AfD will demnächst 100 000 Exemplare eines in Eigenregie verfassten Buches über den Islam verteilen. Das Buch erhebt unter anderem den grotesken Anspruch zu erklären, „warum der Islam keine reine Religion wie das Christentum ist“, heißt es in einer am Montag versandten Einladung zur Präsentation des Taschenbuchs „Der Islam. Fakten und Argumente“ an diesem Mittwoch.
Der Islam werde in der öffentlichen Debatte „beschönigend“ dargestellt. Daher biete die AfD-Fraktion eine „Aufklärung in Sachen Islam“ an, hieß es in ihrer Pressemitteilung am Montag. Der namentliche Verfasser des Buches ist noch unbekannt, auch Angaben über die Qualifikationen des Autors wurden nicht veröffentlicht.
Der Vorstand der Bundespartei zeigt sich indes ahnungslos. „Ich weiß nichts von diesem Buch, das ist Sache der Thüringer“, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Gauland am Montag. Parteisprecher Christian Lüth erklärte, das Buch sei nicht mit Finanzmitteln der Bundespartei gedruckt worden.
Die Fraktion plane, 100.000 Exemplare des Buches in Thüringen zu verteilen. Digital soll es ebenfalls abrufbar sein. Genauere Angaben über den Beginn der Verteilung, werden in der Pressekonferenz folgen.
Die Alternative für Deutschland (AfD) hatte Anfang Mai den Satz der „Islam gehört nicht zu Deutschland“ in ihr Grundsatzprogramm aufgenommen, mit der sie auf heftige Kritik stieß. Viele Politiker und zivilgesellschaftliche Akteure hatten die Inhalte der AfD zum Teil als verfassungswidrig deklariert. Momentan läuft eine Petition gegen die AfD, die man mit einer Unterzeichnung unterstützen kann. (dpa/iQ)