Diverse NGOs und Religionsgemeinschaften veranstalten am Samstag in fünf deutschen Großstädten Menschenketten gegen Rassismus.
Menschenketten unter dem Motto „Hand in Hand gegen Rassismus“ sind am Wochenende in fünf deutschen Großstädten geplant. Auf Initiative von rund 40 Nichtregierungsorganisationen finden sie am Samstag in Bochum sowie am Sonntag in Berlin, Hamburg, Leipzig und München statt, wie die Veranstalter am Dienstag in Berlin ankündigten.
Angesichts von Fremdenfeindlichkeit und Übergriffen auf Flüchtlinge sollen die Menschenketten „ein starkes Signal für ein weltoffenes und vielfältiges Deutschland setzen“. Zu den Initiatoren zählen Hilfswerke, Wohlfahrtsverbände, islamische Religionsgemeinschaften, Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften, darunter Amnesty International, Brot für die Welt, Misereor, Der Paritätische, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Diakonie Deutschland.
Bei der Vorstellung des Vorhabens sagte der evangelische Bischof Markus Dröge in Berlin, Christen seien in besonderer Weise aufgefordert, sich für Würde und Rechte aller Menschen einzusetzen.
Nach den Worten der Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International, Selmin Caliskan, sollen die Menschenketten allen von Rassismus Betroffenen zeigen, „dass Deutschland sie nicht alleine lässt“. Der Berliner Landesvorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mohammad Hajjaj, bezeichnete die Aktion als wichtiges Signal „Schulter an Schulter mit Juden, Christen und Nichtgläubigen“.
Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer des NSE-Terrors, Barbara John, sieht in den Menschenketten einen öffentlichen Protest „gegen Drohungen und Angriffe auf Geflüchtete wie auch auf Menschen, die ihnen beistehen“. Annelie Buntenbach vom DGB-Bundesvorstand äußerte die Hoffnung, durch die Kundgebungen „die Zweifler und Ängstlichen zu überzeugen, dass es sich lohnt, für eine Gesellschaft einzutreten, an der alle auf Augenhöhe teilhaben können“.
Für eine Teilnahme an den Menschenketten werben auch zahlreiche Prominente. Unter ihnen sind der Fußballer Gerald Asamoah, die Schauspieler Benno Fürmann und Michaela May sowie der Kabarettist Urban Priol. (KNA/iQ)