Mecklenburg-Vorpommern und Bayern

Justizminister für Verschleierungsverbot

Bayern und Mecklenburg-Vorpommern fordern ein Verschleierungsverbot im Zeugenstand. Die Burka verschleiere nicht nur das Gesicht, sondern auch die Wahrheit.

19
07
2016
Burka-Trägerin © by Patrick Denker auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Richter müssen nach Überzeugung von Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) Angeklagten und Zeugen stets ins Gesicht blicken können. „Das erkennbare Gesicht ist einerseits unverzichtbar, um die Identität festzustellen. Es hilft aber auch, die Wahrheit zu finden, wenn Mimik und Gestik zu sehen sind“, sagte Kuder in Schwerin. Vor Gericht würden ausnahmslos gleiche Rechte und Pflichten für alle gelten. „Dazu gehört auch ein absolutes Verschleierungsverbot im Zeugenstand“, machte Kuder ihre Haltung deutlich.

Mecklenburg-Vorpommern habe daher kürzlich im Bundesrat auch dafür gestimmt, einen Entschließungsantrag Bayerns zu dem Thema in den Ausschüssen der Länderkammer weiter zu beraten. Dem Antrag zufolge soll die Bundesregierung gesetzlich regeln, dass Verfahrensbeteiligte in Gerichtsverhandlungen ihr Gesicht weder ganz noch teilweise verdecken dürfen.

Da es bislang keine grundsätzliche Regelung dazu gebe, liegt es laut Kuder im Ermessen der Richter, verschleierten Frauen für die Aussage das Abnehmen des Schleiers oder des Kopftuchs anzuweisen. Seitens der Richterschaft bestehe eine Rechtsunsicherheit, da das Nutzen von Spielräumen immer auch das Risiko eines Revisionsgrundes für Urteile in sich berge. „Wenn generell gilt, dass Gesichter im Gericht erkennbar sein müssen, schafft dies Rechtsklarheit. Das trägt dann auch dazu bei, dass richterliche Entscheidungen eine noch höhere Akzeptanz genießen“, zeigte sich Kuder überzeugt.

An den Gerichten in Mecklenburg-Vorpommern hat es laut Kuder bislang keine Probleme wegen Verschleierungen gegeben. „Auch bei einer bundesweiten Regelung, die möglicherweise eher in Ballungsgebieten angewandt werden wird, muss sich Mecklenburg- Vorpommern positionieren“, begründete Kuder ihre Aussagen.

Burka verschleiere die Wahrheit

Ihr bayerischer Amtskollege Winfried Bausback (CSU), der den Antrag „Freies Gesicht im rechtsstaatlichen Verfahren“ in den Bundesrat eingebracht hatte, geht nach eigenen Worten davon aus, dass künftig vermehrt verschleierte Frauen als Zeuginnen vor Gericht erscheinen. Burka oder Niqab verdeckten vor Gericht aber nicht nur das Gesicht, sie könnten auch die Wahrheit verschleiern, mahnte Bausback. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Die Mimik von Zeugen und Prozessparteien ist wichtig für die Beweiswürdigung und für die Wahrheitsfindung unverzichtbar. Ein religions- und weltanschauliches Vermummungsverbot soll geschaffen werden. Gleiche Rechte und Pflichten für alle.
20.07.16
7:49
Bernd sagt:
Unser Land, unsere Gesetze und Regelungen. Wer sich damit nicht wohlfühlt, kann nach Saudi Arabien auswandern oder in sein muslimisches Herkunftsland zurückkehren. Wir müssen uns nicht der zugewanderten Minderheit anpassen, sondern muslimische Zuwanderer müssen sich uns anpassen. So einfach ist das.
20.07.16
11:27
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel Da bin ich mal ganz ihrer Meinung! Mit dem Kopftuch habe ich keine Probleme. Aber Burka geht gar nicht! In einer offenen Gesellschaft zeigt man Gesicht! lg Johannes Disch
20.07.16
18:39
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Und ich bin mal auch vollkommen Ihrer Meinung!
21.07.16
18:45