In München wurden gestohlene islamische Kunstgegenstände im Wert von mehreren Millionen Euro wiedergefunden.
Ein jahrhundertealter islamischer Kunstschatz ist am Donnerstag in München an die Erben ausgehändigt worden. Die 174 Handschriften und Bücher im Wert von etwa drei Millionen Euro, darunter wertvolle Koran-Exemplare, waren vor fünf Jahren in einem Keller in München sichergestellt worden. „Es war eine lange Zeit der Ermittlungen notwendig, um die unterschlagenen Gegenstände zurückzugeben“, sagte die Vizepräsidentin des Bayerischen Landeskriminalamtes, Petra Sandles, bei der feierlichen Übergabe.
Die von den LKA-Experten auf insgesamt fünf Millionen Euro geschätzte Sammlung aus islamischen Handschriften und Büchern gehörte einem iranischen Kunstsammler, der zurückgezogen in München lebte. Nach dem Tod des Mannes stellten die Angehörigen fest, dass wertvolle Stücke fehlten. Ein Privatdetektiv kam dem Täter auf die Spur – es war ein Mann, der sich um den 86 Jahre alten Sammler vor dessen Tod gekümmert hatte. Das Landgericht München I verurteilte ihn im März dieses Jahres zu einer Bewährungsstrafe.
Der Großteil der Sammlung geht an die Erbengemeinschaft, zwei Koran-Bände bekommt ein Museum in Teheran, und zwei Bücher erhält die Bayerische Staatsbibliothek. Einige Stücke fehlen bis heute, darunter eine Handschrift aus dem 14. Jahrhundert, alleine im Wert von einer Million Euro. (dpa/iQ)