Nach Jahren des Wartens konnte am Islamischen Zentrum der Universität Münster der zweite Professor vereidigt werden.
Der afghanisch-deutsche Religionsphilosoph und Islamwissenschaftler Milad Karimi wurde nach langem Warten zum Professor des Zentrums für islamische Theologie in Münster vereidigt. Somit ist er neben dem Leiter des Zentrums, Mouhanad Khorchide, der zweiter Professor in Münster. Laut „Westfälische Nachrichten“ habe Milad Karimi vier Jahre lang an der Universität Münster von Semester zu Semester mit Zeitverträgen gearbeitet.
Neben seiner Familie zählten auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Prof. Mouhanad Khorchide und Uni-Rektorin Prof. Ursula zu den Anwesenden. Der Professor schwor auf die Verfassung des Landes – mit dem Zusatz „so wahr mir Gott helfe“.
Das Zentrum für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) besteht seit fünf Jahren. Um jedoch den Betrieb vollends aufzunehmen fehlte ihr noch der Beirat, der über die Auswahl von Professoren und Lehrinhalten befinden soll. Anfang Mai hat sich der Beirat konstituiert. Zuvor gab es Probleme bei der Benennung des Beirats. Die Uni-Leitung hatte behauptet, dass keine Beiratsmitglieder von den islamischen Religionsgemeinschaften gestellt wurden, dies dementierten jedoch die Religionsvertreter. Das Scheitern des Zusammenkommens sei eher den Zweifeln der Universitätsleitung bezüglich einiger Kandidaten geschuldet gewesen.
Im mittlerweile ernannten Beirat sitzen Vertreter der vier großen islamischen Religionsgemeinschaften. Einer von ihnen, der stellvertretende ZMD-Vorsitzende Mohammed Khallouk, gratulierte Milad Karimi zu seiner Professur. Zugleich betonte er: „Wir sind guter Hoffnung, dass Prof. Karimi seine Forschung und Lehre im Sinne der islamischen Gemeinden durchführen und die islamische Theologie in Deutschland weiter voranbringen wird.“