Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung warnt vor einer zunehmenden Ablehnung von Moscheen, als Folge der jüngsten Terroranschläge.
Nach den Anschlägen von Würzburg und Ansbach fürchtet die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), eine zunehmende Ablehnung gegenüber Moscheen in Deutschland. „Moscheen sind für viele Bürger immer noch vermeintliche No-Go-Areas. Ich habe die Befürchtung, dass sich diese Distanz jetzt noch verstärken wird“, sagte die Staatsministerin am Donnerstag.
Die meisten Bürger seien sich nicht so sicher, ob sie eine Moschee betreten können – „trotz des jährlichen Tages der offenen Moschee“, erklärte die SPD-Politikerin. Da seien „scheinbar Trennwände, die in Wahrheit nicht sein müssten“. Sie sprach sich auch dafür aus, dass die Vorstände und Geistlichen von Moscheen und Vertreter der Kirchen noch intensiver miteinander arbeiten sollten.
Özoğuz forderte zugleich mehr Eigeninitiative des organisierten Islam in Deutschland in der Präventionsarbeit: „Für mich gehören aber auch die Moscheen dazu, die wir stärker in die Verantwortung nehmen sollten, wenn es um Aufklärung bei Jugendlichen geht.“
Özoğuz appellierte die Bevölkerung, auf Flüchtlinge zuzugehen: „Der direkte Kontakt zu Flüchtlingen ist das beste Mittel gegen die Angst vor ihnen.“ Die allermeisten Flüchtlinge seien ja ganz normale Menschen, so die SPD-Politikerin, „die sehr darunter leiden, dass sie aus ihrer Heimat fliehen mussten“. Wer es mit diesen Menschen zu tun habe, werde ganz bestimmt nicht zu dem Schluss kommen, sie alle unter Generalverdacht zu stellen. (KNA/iQ)