Der Vatikan betont angesichts von Terrorattentaten die Bedeutung des interreligiösen Dialogs. Die „brüderliche Koexistenz“ sei die beste Antwort auf den Terror in der Welt.
Der Vatikan betont angesichts von Terrorattentaten die Bedeutung des interreligiösen Dialogs. „Natürlich bedrohen solche kriminellen Handlungen die Glaubwürdigkeit des interreligiösen Dialogs, aber wir müssen uns weiterhin treffen, miteinander reden und zusammenarbeiten, wo es geht, damit der Hass nicht überwiegt“, schreibt der Leiter des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, in einem Artikel für die vatikanische Zeitung „Osservatore Romano“ (Samstag).
Der Franzose bezieht sich in seinem Text konkret auf die Ermordung des katholischen Priesters Jacques Hamel in Frankreich Ende Juli. Die Terrormiliz IS hatte die Tat für sich beansprucht.
Die niederträchtige Ermordung des Geistlichen sollte laut Tauran die Unmöglichkeit eines friedlichen Miteinanders von Muslimen und Christen zeigen. Als Antwort darauf gelte es, im Namen Gottes gemeinsam für Harmonie und gegenseitiges Vertrauen zu arbeiten. „Ignoranz führt zu Angst“, warnt der Kardinal in seinem Text und lobt den Dialog als „das wirksamste Mittel gegen Relativismus“.
Für Tauran hat besonders der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) auf die Notwendigkeit des islamisch-christlichen Dialogs hingewiesen. Aber auch schon dessen Vorgänger, Papst Johannes Paul II. (1978-2005) habe Gemeinsamkeiten beider Religionen betont. Und Papst Franziskus setze ebenfalls auf seine Art und Weise immer wieder Zeichen einer „brüderlichen Koexistenz“. (KNA, iQ)