Die Analyse geleakter IS-Dokumente zeigt, dass die große Mehrheit der IS-Rekruten aus Europa nur geringe Kenntnisse über den Islam aufweist.
Nach einer Analyse geleakter IS-Dokumente kommt die Nachrichtenagentur AP zu dem Ergebnis, dass die große Mehrheit der IS-Rekruten aus Europa nur wenig Kenntnisse über den Islam aufweist. Die Nachrichtenagentur wertete tausende Berichte und Dokumente der Terrormiliz für ihre Analyse aus.
Den Dokumenten zur Folge befragt der IS seine neuen Rekruten nach ihrem Islamwissen und kategorisiert diese nach bestimmten Kenntnisstufen. Siebzig Prozent der Rekruten weisen demnach nur ein „Basiswissen“ über den Islam auf, was die niedrigste Kategorie in diesem Schema darstellt. Zweiundzwanzig Prozent der Rekruten wird von der Terrormiliz ein „mittleres Wissen“ bescheinigt. Lediglich fünf Prozent hätten „fortgeschrittene Kenntnisse“ über den Islam.
Den untersuchten Berichten ist außerdem zu entnehmen, dass der „IS“ gezielt junge Menschen mit geringen Islamkenntnissen rekrutiere, da diese besser indoktriniert werden könnten. Es ist bekannt, dass diverse IS-Rekruten ihre ersten Kenntnisse über den Islam vor ihrer Abreise nach Syrien oder in den Irak aus Ratgeber-Büchern wie beispielsweise „Islam für Dummies“ oder „Koran für Dummies“ erwarben.
Nach Angaben des deutschen Verfassungsschutzes schlossen sich bisher etwa 800 Radikale dem IS an und reisten nach Syrien und in den Irak. Etwa ein Drittel der Ausgereisten sei bisher wieder zurückgekehrt.