Nach Cannes wurde der Burkini auch in Nizza verboten. Der Grund sei mitunter die Anschlagsreihe in Frankreich. Kritiker werfen der Regierung eine gefährliche Vermischung vor.
Im französischen Streit um Ganzkörper-Badeanzüge für Musliminnen hat nun auch die Mittelmeerstadt Nizza ein Verbot verhängt. Seit Freitag dürfen Frauen dort am Strand keine Burkinis mehr tragen, wie ein Rathaus-Sprecher bestätigte.
An der Strandpromenade von Nizza hatte am 14. Juli ein Extremist einen Lastwagen in eine Menschenmenge gesteuert und 85 Menschen umgebracht. Der Vorsitzende des Gemeindeverbands Nizza Côte d’Azur, Christian Estrosi, hatte das Tragen des Burkinis vor kurzem als Mittel kritisiert, um „unsere Werte im Namen einer radikalen Ideologie“ herauszufordern.
Ähnliche Verbote in Cannes und mehreren anderen Orten hatten eine hitzige Debatte losgetreten. Die Bürgermeister begründen dies oft mit der französischen Tradition einer strikten Trennung von Kirche und Staat (Laizität), verweisen zum Teil aber auch auf den Hintergrund der „islamistischen“ Terroranschläge. Kritiker werfen ihnen daher eine „gefährliche Vermischung“ vor. (dpa, iQ)