Mit Muhammad Salim Abdullah ist einer der Pioniere des Islams in Deutschland verstorben. Die muslimische Gemeinschaft trauert um ihn.
Der Journalist, Buchautor und Pionier des Islams in Deutschland Muhammad Salim Abdullah ist gestern nach langer Krankheit verstorben. Abdullah wurde 1932 in der nordrheinwestfälischen Kleinstadt Bad Salzuflen geboren. Er war langjähriger Seniordirektor des Islam-Archiv-Deutschlands und wirkte im Rahmen dieser Tätigkeit an der Gründung des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland (IRD) mit. Außerdem unterstützte Abdullah die Entstehung und Konzipierung der Lehrpläne für den islamischen Religionsunterricht in NRW.
Der Journalist mit bosnischen Wurzeln war Mitarbeiter bei der Deutschen Welle und Redakteur beim Nachrichtendienst „Islam-Echo“ und bei der historischen Studienreihe „ZeitZeichen“.
Im Fokus seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements stand insbesondere der interreligiöse Dialog. 1982 war er Mitbegründer der Christlich-Islamischen Gesellschaft. 2007 erschien seine Arbeitsbiographie „Brückenbauer – Genese des Dialogs der Abrahamserben in Deutschland“, die seinem Engagement gebührt.
Neben diversen Publikationen zu Themen rund um den Islam und die Muslime in Deutschland war er auch Herausgeber einer Koranübersetzung in deutscher Sprache. Weitere seiner Werke sind unter anderem „Muslime Identität und Wege zum Gespräch“, „Geschichte des Islams in Deutschland“ und „Einführung in den Islam“.
Jahrzehntelang vertrat er die Interessen und Bedürfnisse der Muslime in Deutschland in verschiedenen Netzwerken und Gremien. Er war Wegbereiter für die Entstehung islamischer Religionsgemeinschaften und Etablierung von islamischem Religionsunterricht an deutschen Schulen.