Nach dem Tod des Seniordirektors des Zentralinstituts Islam-Archiv- Deutschland, Muhammad Salim Abdullah, haben verschiedene Vertreter des islamischen Lebens in Deutschland ihre Beileidsbekleidungen zum Ausdruck gebracht und zum Totengebet in Hamm geladen.
Nach dem Tod des Seniordirektors des Zentralinstituts Islam-Archiv- Deutschland in Soest, Salim Abdullah (85), haben verschiedene Funktionäre des islamischen Lebens in Deutschland ihre Beileidsbekundungen mitgeteilt. „Mit dem Tod von Salim Abdullah ist ein großer Pionier des Islams in Deutschland von uns gegangen“, erklärte am Freitag der Vorsitzende des Islamrates,
Burhan Kesici, in Köln. Mit seinem vielfältigen Engagement habe Abdullah „Dienste von unschätzbarem Wert“ für die Muslime geleistet.
Auch im interreligiösen Dialog sei er vielen Menschen ein Vorbild gewesen, so Kesici. „Unter anderem als Mitbegründer der Christlich-Islamischen Gesellschaft oder durch seine zahlreichen Bücher war seine Arbeit stets prägend und richtungsweisend.“
Als Abdullahs „Lebenswerk“ bezeichnete Kesici die Wiedergründung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland. Es verwaltet Urkunden der islamischen Gemeindegründungen seit 1739 und ist die älteste deutschsprachige islamische Einrichtung bundesweit. Auch sei Abdullah an der Gründung des Islamrates beteiligt gewesen.
Der ehemalige Vorsitzende des Islamrats, Ali Kızılkaya, nennt Salim Abdullah einen „geduldigen Begleiter der muslimischen Institutionalisierung und einen Pionier der islamischen Geschichte in Deutschland ohne seinesgleichen.“ Sein Dahinscheiden sei ein großer Verlust für die gesamte islamische Gemeinschaft. Die beiden verbinde eine enge und langjährige Freundschaft.
Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD), Aiman Mazyek, hat seine Trauer über den Tod Abdullahs kundgetan. Er habe viel von Salim Abdullah gelernt „war beeindruckt von seiner Sprache und Ausdruckskraft.“ Mit seinem Dahinscheiden, sei ein ein „Pionier des Islams in Deutschland“ versorben, so Mazyek weiter.
Der 1931 als Sohn bosnischer Einwanderer geborene Abdullah war den Angaben zufolge am Mittwoch gestorben. Er wollte demnach in Bosnien- Herzegowina begraben werden. Er war als Journalist unter anderem bei der Deutschen Welle tätig und wirkte den Angaben zufolge bei der Entstehung des Lehrplans für den islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfahlen mit. Das Dschanaza-Gebet (Totengebet) zu Ehren Salim Abdullahs wird am Mittwoch, den 2.11.2016 im Anschluss an das Mittagsgebet (12:20 Uhr) in der IGMG-Moschee in Hamm, (Albert-Funk-Straße 118, 59077 Hamm) stattfinden.