Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche die Prüfung der Eltern durch ihre Kinder thematisiert. Kinder seien für ihre Eltern sowohl eine Quell der Freude, als auch die Prüfung des Lebens.
Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung vom Propheten Muhammad (s), in der der Prophet erklärt, was zu tun, um diese Prüfung zu bestehen. „Hütet euch! Jeder ist ein Hirte und verantwortlich für seine Herde. Wer Menschen vorsteht, ist verantwortlich für diese…“ Das Leben sei also eine einzige Prüfung und große Verantwortung. Umso größer sei aber der Lohn bei Allah.
Die Aufgabe der Eltern gegenüber ihre Kinder bestehe darin, sie von klein auf religiös zu erziehen, sie in jeder Hinsicht, sei es im Leben oder in der Ausbildung, zu unterstützen und sie zu verheiraten. Jedoch dürfe niemand die jungen Erwachsenen zu einer Ehe drängen, die sie unglücklich machen würde, nur damit sie verheiratet seien. Stattdessen sollten Eltern ihre Kinder mit Rat und Tat unterstützen, damit sie ihren eigenen Weg gehen können.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Kultur und Ethik der wohltätigen Spende (Infâk). Die Infâk gehört wie das Gebet und das Fasten zu den unverzichtbaren Werten eines Muslims. Sie ist die Hilfe an bedürftige Menschen und beinhaltet sowohl die obligatorische Pflichtabgabe Zakat als auch jede freiwillige Art der Spende (Sadaka).
Ziel des Spendens sei es das Wohlwollen Allahs zu erlangen und zu den Gottesfürchtigen zu gehören. Deshalb sollte die geleistete Hilfe nicht erwähnt oder den Betroffenen vorgehalten werden. Solche Hilfen sollten nach Möglichkeit unbemerkt und ohne eine Hoffnung auf irgendwelche Gegenleistungen gemacht werden.
Die gesellschaftliche Etablierung des Respekts und der Liebe anstatt der Unterscheidung nach arm und reich, sowie die Etablierung der Geschwisterlichkeit anstatt von Hass und Groll sei nur durch die Aufrechterhaltung der Spendenkultur in der betreffenden Gesellschaft möglich.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Bedeutsamkeit der Freitagspredigt (Hutba). Die Hutba sei eine Rede, die belegbares Wissen, einen zusammenhängenden Gedankengang und eine klare Aussage aufweise. Sie könne sowohl religiöse, als auch akademische und rechtliche Themen behandeln.
Ohne Zweifel trage die Hutba dazu bei, die Wahrheit unmittelbar aus der Quelle kennen zu lernen; sie festige Einheit und Zusammenhalt der Gemeinschaft und fördere Verbundenheit unter den Gläubigen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.