Kardinal Koch

Einsatz linker Parteien für Islam erstaunlich

Kardinal Kurt Koch wundert sich über den Einsatz von Parteien des linken Spektrums für den Islam. Das Problem in Europa sei nicht der Islam, sondern die Schwäche des Christentums.

22
11
2016
Europaweite Demonstrationen gegen Flüchtlinge und den Islam. © info-graz auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Kurienkardinal Kurt Koch wundert sich über den Einsatz von Parteien des linken Spektrums für den Islam. Viele Überzeugungen im Islam entsprächen nicht deren parteipolitischen Linien, sagte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche im Interview der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Dienstag).

Was die Präsenz des Islam in Europa betreffe, darf es laut Koch auf der einen Seite keine Panik geben und auf der anderen Seite keine Verharmlosung von vorhandenen Problemen. „Zudem ist in Europa nicht die Stärke des Islams, sondern die Schwäche des Christentums das eigentliche Problem“, so Koch.

Die heutige Krise in Europa lasse sich nur überwinden, wenn die christlichen Wurzeln wieder entdeckt würden, sagte der Kardinal. „Wer seine eigene Vergangenheit nicht kennt oder sie leugnet, wird keine Zukunft haben“. Europa sei nicht nur eine ökonomische, sondern zuerst eine geistig-kulturelle Größe. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Falsch, wir bauchen sicher nicht die Rückkehr des Christentums in der Politik Europas, den diese Religion hat genug Leid über uns gebracht, wenn ich da nur an den Hexenwahn und den 30-jährigen Krieg denke. Was Europa braucht ist einen konsequenten Säkularismus, der Religion, dahin befördert, wo sie hingehört, ins Private. Und nur weil der Islam offenbar nicht mit Säkularismus umgehen kann, müssen wir nicht plötzlich eine Christianisierung starten, die wiederum nur Unterdrückung bedeutet, wenn ich da beispielsweise an die mittelalterliche Sexualmoral der christlichen Kirchen denke.
23.11.16
12:04
Ute Fabel sagt:
Ich finde auch, dass die Tabuisierung von Kritik am Islam, die von manchen linken Politikern betrieben wird, unverständlich ist. Der ideologische Hauptfeind für viele Linke sind die europäischen Rechtspopulisten, was auch gut und richtig ist. Da für die Rechtspopulisten derzeit der Islam der Hauptreibebaum ist, wird bei manchen Linken ein Solidaritätsgefühl mit dem Islam erzeugt. Die politische Linke sollte jedoch den Islam keinesfalls unter die Glasglocke stellen sondern versuchen, die bessere Islamkritik zu liefern und gegenüber irrationalen islamischen Dogmen aus dem Frühmittelalter angriffiger werden. Die Ungleichbehandlung von Frauen (Kopftücher, Burkinis und Niqabs nur bei islamischen Frauen, nicht bei Männern), Kinderschutz, dem die Zwangsbeschneidung von Religionsunmündigen entgegensteht wären da zwei Beispiele, wo sich die Linke mit dem konservativen Islam politisch anlegen sollte.
23.11.16
12:54
Andreas sagt:
Es ist nicht die Kritik am Islam, die tabouisiert wird, wie uns rechte Hetzer vorgaukeln wollen, sondern die Hetze gegen den Islam.
25.11.16
12:37
Enail sagt:
Nicht die Stärke des Islams ist das Problem, sondern die Terroristen, die sich auf ihn berufen. In einem Flüchtlingsheim in Hessen, in dem Christen durch muslimische Flüchtlinge drangsaliert und schikaniert wurden, fand man unter anderem einen arabischen Schriftzug: An alle Muslime...Es wird Zeit, dass wir anfangen, den Ungläubigen die Köpfe abzuschneiden. Das ist das eigentliche Problem, diese Bedrohung durch Anhänger von dieser Religion. Und die Linken, sowie auch die Grünen und die Roten, suchen einfach ein neues Wählerklientel, weil ihnen die Einheimischen davonlaufen.
28.11.16
0:10