Platzmangel

Standortsuche für Moschee in Potsdam geht weiter

Die islamische Gemeinde in Potsdam sucht weiter nach einer neuen Immobilie. Denn ein früherer Supermarkt kann nicht zur Moschee umgebaut werden. Zuletzt machte die Gemeinde Schlagzeilen, als sie in der Biosphäre beteten.

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Im Sommer fanden sich etliche Muslime der Al-Farouk Gemeinde zum Freitagsgebet in der Biosphäre ein. © twitter/pnn.de

Die Suche nach einem neuen Standort für die Moschee der wachsenden islamischen Gemeinde in Potsdam geht in eine weitere Runde. Die Idee, einen leerstehenden Supermarkt im Stadtteil Schlaatz zu nutzen, sei inzwischen vom Tisch, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Hintergrund sei, dass der Eigentümer des Gebäudes dort Wohnungen bauen wolle.

„Wir sind weiter in Gesprächen mit der Gemeinde“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Er begrüße aber, dass die Gemeinde auch selbst aktiv suche. Die Stadt könne nur Hilfestellung geben, aber nichts kostenlos zur Verfügung stellen. Es würden immer wieder Objekte geprüft. „Wir hoffen, dass irgendwann mal was passt.“ Eine Voraussetzung sei, dass das Objekt auch gut erreichbar sei.

Ihr bisheriges Zentrum war der auf mittlerweile mehr als 1000 Mitglieder angewachsenen Gemeinde zu klein geworden. Im Sommer hatten deshalb bei den Freitagsgebeten viele Muslime auf der Straße vor dem Gebäude gebetet. Weil dies im Winter nicht zumutbar ist, vermittelte die Stadt der Gemeinde als Ausweichquartier die Potsdamer Biosphäre. Diese könne zumindest bis zum nächsten Sommer genutzt werden, sagte der Sprecher.

Denkbar sei auch, dass die Freitagsgebete im Sommer wieder im und vor dem alten Gemeindezentrum stattfänden. Die Gemeinde habe für die Nutzung des breiten Gehwegs eine Sondernutzungserlaubnis erhalten. Damals hatte es allerdings auch Proteste gegeben, unter anderem von der rechtspopulistischen AfD.

Die islamische Gemeinde will nach Möglichkeit ein Gebäude kaufen, das sowohl für die Freitagsgebete als auch als Gemeindezentrum nutzbar ist, wie der Imam Kamal Abdallah angekündigt hatte. Das Vorhaben wird auch von Brandenburgs Integrationsbeauftragter Doris Lemmermeier unterstützt. Die islamische Gemeinde sei für das Land ein sehr guter Kooperationspartner, hatte sie erklärt. Vor allem durch den Zuzug von Flüchtlingen war die Gemeinde zuletzt deutlich gewachsen. (dpa, iQ)