Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz ruft zu Auseinandersetzung mit der AfD auf. Wer Muslime und Minarette in Deutschland verbieten will, der handle unchristlich.
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, hat trotz Kritik an der AfD dazu aufgerufen, das Gespräch mit der Partei und ihren Anhängern zu suchen. „Ich halte nichts davon, den Dialog mit der AfD zu verweigern, ganz im Gegenteil“, sagte Schad am Dienstagabend in Bad Dürkheim. „Wir werden mit ihnen reden, aber nicht wie sie“, betonte der Kirchenpräsident.
Die Botschaft sei: Wer die Freiheit und Offenheit der Gesellschaft ausnutze, um Macht zu erlangen und Menschengruppen auszuschließen, der müsse wissen, dass eine freie Demokratie streitbar sei, wenn es um ihre Grundlagen gehe. „Wir werden Haltungen, die Fremdenfeindlichkeit schüren und Rassismus, entschieden zurückweisen und hart bekämpfen“, sagte Schad. Wer Muslime verdrängen und Minarette verbieten wolle, der handele unchristlich und widerspreche der Religionsfreiheit des Grundgesetzes.
Schad rief angesichts erstarkender nationalistischer Strömungen in der Gesellschaft generell zum Widerspruch gegen Intoleranz und Populismus auf. Für die Kirche des Wortes sei hier „Widerspruch Christenpflicht“, sagte er mit Blick aufdas Jubiläum 500 Jahre Reformation, das 2017 gefeiert wird. (dpa, iQ)