Laut einer Studie nimmt die Zahl der Christen in Deutschland ab. Gleichzeitig gibt es mehr Konfessionslose und Muslime.
In etwa zehn Jahren gehören laut einer Hochrechnung nur noch weniger als 50 Prozent der Menschen in Deutschland der römisch-katholischen oder der evangelischen Kirche an. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hervor. 2015 betrug dieser Anteil noch 56 Prozent.
Schon in den vergangenen Jahrzehnten mussten die beiden christlichen Großkirchen empfindliche Mitgliederverluste hinnehmen: 1970 waren – in der damaligen Bundesrepublik – noch 92,3 Prozent der Bevölkerung Protestanten (47,7 Prozent) oder Katholiken (44,6 Prozent). Der Anteil verringerte sich stark, als die größtenteils konfessionslosen DDR-Bürger hinzukamen. Zudem bewirkt der demografische Wandel, dass mehr Kirchenmitglieder sterben als geboren werden.
Steigen werden laut fowid die Bevölkerungsanteile anderer „Weltanschauungsgruppen“, vor allem der Konfessionsfreien, die schon 2015 mit 36 Prozent die größte Gruppe stellten, sowie die konfessionsgebundenen Muslime, deren Bevölkerungsanteil 2015 bei 4,4 Prozent lag. Zuwächse werde es wohl auch bei anderen Religionsgemeinschaften wie den Orthodoxen Kirchen, den Freikirchen, dem jüdischen Glauben sowie bei Hindus und Buddhisten geben. Sie kamen 2015 zusammen auf einen Anteil von 3,6 Prozent. (dpa/iQ)