Fremdenfeindlichkeit

Mehr rechtsextremistische Angriffe in Bayern

Die Zahl fremdenfeindlicher Attacken auf Flüchtlingsheime in Bayern ist gestiegen. Bis Ende September wurden 75 Angriffe registriert. Auch die Angriffe auf Moscheen sind im Vergleich zu 2015 stark gestiegen.

03
01
2017
Symbolbild: Fremdfeindliche Angriffe auf Moscheen und Flüchtlingsheime

In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres ist in Bayern die Zahl der fremdenfeindlichen Angriffe auf Flüchtlingsheime erneut deutlich gestiegen. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Landtagsanfrage der Grünen hervor. Bis Ende September gab es nach den Zahlen des Innenministeriums in München demnach 75 Angriffe auf bestehende oder geplante Heime sowie Wohnungen von Flüchtlingen, darunter waren auch mehrere Brandanschläge. Laut dem jüngsten Verfassungsschutzbericht waren im gesamten Jahr 2015 in Bayern 66 solcher Taten gezählt worden, im Jahr 2014 waren es nur 22.

Nach der von den Grünen veröffentlichten Ministeriumsantwort gab es im Freistaat in den ersten neun Monaten 2016 insgesamt mehr als 400 rechte Angriffe auf Asylbewerber, Flüchtlingsheime und auch Flüchtlingshelfer. Wie aus der Aufstellung des Ministeriums hervorgeht, wurden häufig die rechtsmotivierten Angriffe von den Pressestellen der Polizei nicht bekannt gegeben.

„Hinter fast allen derartigen Fällen stecken Rassismus und Rechtsextremismus“, sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Katharina Schulze. „Die Bekämpfung rechter Gewalt muss deshalb mit zur obersten Priorität unserer Sicherheitsbehörden gemacht werden.“

Moscheen sind Opfer rechtextremistischer Gewalt

Auch die Angriffe auf Moscheen sind im dritten Quartal vergangenen Jahres stark gestiegen. Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke geht nun hervor, dass beim Bundeskriminalamt 26 politisch motivierte Straftaten auf Moscheen registriert worden. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes wurde im Durchschnitt mindestens ein Moscheeangriff in der Woche verübt. Fast alle Angriffe hatten einen rechtsextremistischen und islamfeindlichen Hintergrund. Im Jahr 2015 hat das BKA 75 islamfeindliche Moscheeangriffe registriert. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kevin sagt:
Was Muslime immer wieder sehr liebevoll "Angriffe auf Moscheen" nennen sind in der Regel Schmierereien oder auch mal ein Schweinkopf vor der Moschee. Sie nennen das auch gerne "Anschlag", um sich auf die gleiche Stufe zu heben, wie Opfer echter Terroranschläge, wie sie von Muslimen ausgehen. In muslimischen Ländern gibt es dagegen echte Anschläge auf Kirchen (auch auf Moscheen). Das sind dann aber Bombenanschläge. Im übrigen gibt es in Deutschland weitaus mehr "Angriffe" auf Kirchen als auf Moscheen.
05.01.17
17:29