Antisemitismus im Netz

DITIB verurteilt antisemitische Hetzpostings

In einer Pressemitteilung äußert sich die DITIB zu den aktuellen antisemitischen und christenfeindlichen Vorwürfen. Für den Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu seien entsprechende Postings „absolut inakzeptabel“.

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01
2017
DITIB-Bundesvorsitzender Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu @ Facebook, bearbeitet by iQ.

Die islamische Religionsgemeinschaft DITIB distanziert sich von antisemitischer Hetze und christenfeindlichen Äußerungen im Internet. Der DITIB-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu nannte entsprechende Postings am Dienstag in Köln „absolut inakzeptabel“. Zuvor hatte der Hessische Rundfunk berichtet, dass einzelne Gemeinden Hassparolen auf türkischer Sprache ins Internet gestellt hätten.

Der Islam gebiete, „die anderen Offenbarungsreligionen anzuerkennen und zu respektieren, insbesondere, da sie aus den gleichen religiösen Quellen schöpfen“, betonte der DITIB-Vorstandsvorsitzende Aşıkoğlu.

„Dieser Maßgabe folgend sind diffamierende Postings, Gruppen, die Diffamierungen verbreiten, oder diffamierendes Verhalten nicht nur hetzerisch und zum Teil strafrechtlich relevant, sondern auch Ausdruck eines unsachgemäßen Verständnisses religiöser Inhalte.“ Die Diffamierungen entsprechen weder den satzungsmäßigen Bestimmungen, noch in Inhalt und Intention den religiösen Überzeugungen der DITIB.

Die DITIB habe bereits im November 2016 bezüglich der Nutzung der sozialen Medien ein internes Schreiben verschickt und diesbezüglich auf mehr Sensibilität und Aufmerksamkeit hingewiesen. Aşıkoğlu verwies zugleich darauf, dass jeder DITIB-Ortsverein juristisch eingeständig sei und damit weitgehend selbstverantwortlich agiere. Obwohl die hetzerischen Umtriebe zudem nicht in Kenntnis oder in Anlehnung an die DITIB-Landesverbände oder den DITIB-Bundesverband erstellt worden seien, „werden entsprechende Untersuchungen stattfinden und Konsequenzen folgen.“

Die DITIB ist mit rund 900 Gemeinden und 800.000 Mitgliedern die größte islamische Religionsgemeinschaft in Deutschland. Sie steht seit Wochen in der Kritik, weil einige DITIB-Imame Informationen über Anhänger der Gülen-Bewegung an die türkische Regierung weitergeleitet haben sollen. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Mark sagt:
Die DITIB ist keine islamische Religionsgemeinschaft, sondern eine Organisation, die dem türkischen Staat untergeordnet ist. Sie hängt an der staatlichen Religionsbehörde der Türkei. Ein Organ eines anderen Staates kann in Deutschland wohl kaum den Status einer Religionsgemeinschaft erhalten.
01.02.17
17:10
Dilaver sagt:
Ich spreche DITIB meine uneingeschränkte Solidarität aus und stehe in allem, was sie tut, hinter ihr.
02.02.17
17:55
Manuel sagt:
@Dilaver: Verstehe. also sprechen Sie auch Erdogan und seinen treuen AKP-Islamisten, die die Türkei in eine islamistische Diktatur verwandeln wollen, seine uneingeschränkte Solidarität aus oder wie?
05.02.17
18:37
Johannes Disch sagt:
@Mark So einfach ist es nicht. Die DITIB untersteht deutschem Recht. Ein Organ eines anderen Staates kann in Deutschland wohl kaum den Status einer Religionsgemeinschaft erhalten?? Die Katholische Kirche untersteht in gewissem Sinne auch dem Vatikan. Was kein Hindernis ist für Deutschland, dem Katholizismus den Status einer Religionsgemeinschaft zu geben.
06.02.17
1:01