Augsburg-Oberhausen

Moschee mit politischem Schriftzug beschmiert

Unbekannte haben die Außenfassade der Augsburger Moschee mit einem politisch-motivierten Schriftzug beschmiert. Die Polizei ermittelt.

20
02
2017
Moschee in Augsburg-Oberhausen © Ahmadiyya

Letzte Woche haben Unbekannte die Baitul Naseer Moschee der Ahmadiyya Gemeinde in der Donauwörther Straße in Augsburg-Oberhausen mit politisch-motivierten Inhalten beschmiert.

In der Nacht von Sonntag auf Montag haben die unbekannten Täter die Außenfassade, der im Bau befindlichen Moschee, mit dem Schriftzug „Wer baut Kirchen in der Türkei – Deutsche wacht auf“ beschmiert. Die Eröffnung der Moschee ist für März geplant.

Laut Medienberichten habe der Augsburger Student Raziq Ahmad Tariq den Schriftzug an der Wand bemerkt. „Es hat mich stark getroffen. Ich finde, es ist nicht nur ein Angriff auf die Muslime und die Moschee, sondern auf unsere demokratische Kultur und unser gesellschaftliches Zusammenleben in Augsburg, heißt es in der Stadtzeitung.

Die Pressestelle der Polizei Augsburg teilte IslamiQ auf Anfrage nun mit, dass ein öffentlicher Zeugenaufruf gestartet wurde, jedoch sich bisher keiner gemeldet habe.

Momentan ermittle die Polizei wegen Sachbeschädigung mit politisch-motivierten Inhalten. Eine islamfeindliche Motivation kann vermutet werden, doch bis man keinen Tatverdächtigen habe, wären solche Vermutungen nur spekulativ, teilte die Pressestelle der Polizei Augsburg IslamiQ mit.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat sieht sich selbst als muslimische Glaubensgemeinschaft. Die Mehrheit der Muslime lehnen die Ahmadiyya jedoch aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen in Bezug auf die islamischen Glaubensinhalte ab.

 

IslamiQ hat alle Moscheeangriffe von 2015 und 2016 zusammengetragen und auf der Deutschlandkarte markiert. Die Karte wird stetig aktualisiert.

Falls Ihnen ein Moscheeangriff bekannt ist, der nicht auf der Karte zu sehen ist, dann können Sie die nötigen Informationen (Wo? Was? Wann?) an info@islamiq.de schicken.

Leserkommentare

Manuel sagt:
Wäre mal interessant, wenn es auch gleich sofort einen Artikel geben würde, wenn in der Türkei mal wieder ein paar kritische Journalisten eingesperrt werden oder wenn die AKP-Islamisten, beispielsweise Darwin und die Evolutionstheorie aus den Schulbüchern entfernen will oder wenn säkulare Lehrer und andere Beamte entlassen werden.
21.02.17
8:05
Ute Fabel sagt:
Beschmierungen von Gebäuden fallen unter Sachbeschädigung und sind deshalb abzulehen. Plakate sollten stattdessen aufgestellt werden, durch welche keine Fassaden beschädigt. Der Slogan ist aber gar nicht hasserfüllt. Die Frage, wie es mit dem Minderheitenschutz anderswo ausschaut, wird aufgeworfen. Dem Thema "Wer baut Kirchen in der Türkei?" könnten sich die Islamverbände aus dem Solidaritätsgedanken heraus durchaus mehr widmen. Oder wie hält es DITIP eigentlich mit der Darwinschen Evolutionslehre? Dazu könnte man einmal eine Pressekonferenz machen.
21.02.17
10:47
Holger Berger sagt:
Werden übrigens in der Türkei auch so viele christliche Kirchen gebaut wie Moscheen in Deutschland? Ich könnte mir leider vorstellen, daß Mr. Erdogan den Bau von Kirchen in der Türkei wohl als Angriff auf seine islamische Kultur verstehen würde.
21.02.17
12:54
Dilaver sagt:
Die systematische mediale Hetze gegen DITIB und gegen die Türkei geht in Form von solchen Straftaten auf und trifft sogar die, welche mit DITIB oder mit der Türkei nichts zu tun haben.
21.02.17
21:52
Manuel sagt:
@Dilaver: Solange DITIB weiter an Diyanet hängt und die den Vorsitzenden bestimmen, ist jede Kritik angebracht, wir sind hier nicht in der Türkei, wo kritische Menschen eingesperrt werden.
23.02.17
11:21
Andreas sagt:
@Holger Berger: In der Türkei müssen keine christlichen Kirchen gebaut werden. Die Christen dort haben bereits eine ausreichende Versorgung mit Gotteshäusern, weil es sie dort schon seit Jahrhunderten gibt. Die Muslime in Deutschland müssen sich hingegen erst Moscheen bauen, weil es eben noch nicht genügend gibt, um alle betenden unterzubringen (zumindest beim Freitagsgebet). Sie vergleichen also Äpfel mit Birnen.
24.02.17
17:26
Manuel sagt:
@Andreas: Der Unterschied ist nur, dass es bei uns keine systematische staatliche Benachteiligungen von religiösen Minderheiten gibt.
26.02.17
12:55
Frag W. Ürdig sagt:
Was ist denn das bitte für eine rassistische Logik hier im Forum? Selbst wenn es nirgendwo sonst in der islamischen Welt Kirchen gäbe (was übrigens nicht der Fall ist, es gibt sehr viele schöne Kirchen), darf in unserem freiheitlich pluralistischen Gemeinwesen keiner das Gotteshaus anderer schänden. Das sollte common sense sein. @Ute und Manuel sie stehen ganz schön weit abseits der Verfassung und unserer Rechtsordnung, lesen Sie mal § 166 StGB und dann schämen Sie sich bitte.
22.03.17
7:33
Abdullah sagt:
@Frag W. Ürdig Ich danke Ihnen, dass es auch Menschen wie Sie gibt, die das nicht akzeptieren und ihre richtige Meinung dazu äußern. Vielen Dank. Solange es Menschen wie sie gibt, gibt es noch Hoffnung auf ein Weltfrieden.
26.03.17
21:53