Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Leben und Lieben der Sunna. Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in dem er erkläre, dass er zwei Dinge hinterlasse. Wenn sich die Menschen sich an diesen festhalten, werden sie niemals vom rechten Weg abkommen. Dies seien das Buch Allahs, der Koran, und die Sunna des Gesandten.
Hier werde deutlich, dass die Sunna des Propheten das beste Beispiel für ein muslimisches Leben sei. Dieses Beispiel führe zum richtigen Verständnis des Korans. Deshalb sei es die Aufgabe der Muslime, sich das Erbe des Propheten, also seine Sunna anzueignen.
Wer sich Muslim nenne und den Islam verstehen und leben möchte, müsse die Sunna kennen und ihr folgen. Muslime haben nun die Aufgabe, die Sunna fortzuführen, indem sie sie lieben und leben. Dadurch gewährleisten sie, dass sie auch spätere Generationen erreiche. Als muslimische Minderheit in Europa komme Moscheen als Orte, an denen die Sunna gelebt und gelehrt werde eine enorme Bedeutung zu.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Bereinigung der Religionspraxis vom Aberglauben. Der Mensch sei ein Wesen, dem der “Gottesdienst” als Plicht auferlegt wurde. Allerdings entferne sich der Mensch mit der Zeit von den religiösen Grundprinzipien und der Kern der Religion wurde mit Irr- und Aberglauben vermischt.
Falsche religiöse Überzeugungen und Aberglaube führen zur Aushöhlung religiöser Gefühle und zur Schwächung der Religionspraxis. Somit werde dem Leben eines Muslims Schaden zugefügt.
Der Islam empfehle den Muslimen sich von jeglichem Aberglaube fern zu halten. Der sicherste Weg, sich vor Irr- und Aberglauben zu schützen, sei es, den Koran und die Sunna als Maßstab zu nehmen. Deshalb sollte jeder Muslim den Koran und die Sunna gut erlernen und dementsprechend seine Religion praktizieren.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um das Öffentlichmachen von Fehlern anderer. Das Verhaltensmuster, das ein guter Muslim an den Tag zu legen habe, sei es Fehler und Mängel anderer so zu behandeln als hätte man diese nicht gesehen. So soll den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst zu korrigieren und nach Wegen der Besserung zu suchen.
Wer sich Argwohn und Verdacht hingibt und so unbedingt auf das Finden von Mängeln und Fehlern bei anderen aus ist, wird sich unweigerlich von Allah entfernen. Muslime haben im Privatbereich anderer Menschen nichts zu suchen. Denn die individuelle Freiheit eines Menschen höre dort auf, wo die Freiheit des anderen beginne.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.