Freitagspredigten, 03.03.2017

Sunna, Aberglaube, Verdacht

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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2017
Freitagspredigt
Islamic Arts - Freitagspredigt © facebook, bearbeitet IslamiQ

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Leben und Lieben der Sunna. Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in dem er erkläre, dass er zwei Dinge hinterlasse. Wenn sich die Menschen sich an diesen festhalten, werden sie niemals vom rechten Weg abkommen. Dies seien das Buch Allahs, der Koran, und die Sunna des Gesandten.

Hier werde deutlich, dass die Sunna des Propheten das beste Beispiel für ein muslimisches Leben sei. Dieses Beispiel führe zum richtigen Verständnis des Korans. Deshalb sei es die Aufgabe der Muslime, sich das Erbe des Propheten, also seine Sunna anzueignen.

Wer sich Muslim nenne und den Islam verstehen und leben möchte, müsse die Sunna kennen und ihr folgen. Muslime haben nun die Aufgabe, die Sunna fortzuführen, indem sie sie lieben und leben. Dadurch gewährleisten sie, dass sie auch spätere Generationen erreiche. Als muslimische Minderheit in Europa komme Moscheen als Orte, an denen die Sunna gelebt und gelehrt werde eine enorme Bedeutung zu.

Unsere Religionspraxis vom Aberglauben bereinigen

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Bereinigung der Religionspraxis vom Aberglauben. Der Mensch sei ein Wesen, dem der ‎‎“Gottesdienst” als Plicht auferlegt wurde. Allerdings ‎entferne ‎ sich der Mensch mit der Zeit von ‎den religiösen ‎Grundprinzipien und der Kern der ‎Religion wurde mit Irr- und Aberglauben ‎vermischt. ‎

Falsche religiöse Überzeugungen und Aberglaube ‎‎führen zur Aushöhlung‎ religiöser ‎Gefühle und zur Schwächung der ‎Religionspraxis. Somit werde dem Leben eines Muslims Schaden zugefügt.

Der ‎Islam empfehle den Muslimen sich von jeglichem Aberglaube fern zu halten.‎ Der sicherste Weg, sich vor Irr- und Aberglauben ‎zu schützen, sei es, den Koran und die Sunna ‎als ‎Maßstab zu nehmen. Deshalb sollte jeder Muslim ‎den Koran und die Sunna gut erlernen und dementsprechend seine Religion praktizieren.

Fehler anderer aufdecken

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um das Öffentlichmachen von Fehlern anderer. Das Verhaltensmuster, das ein guter Muslim an den Tag zu legen habe, sei es Fehler und Mängel anderer so zu behandeln als hätte man diese nicht gesehen. So soll den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst zu korrigieren und nach Wegen der Besserung zu suchen.

Wer sich Argwohn und Verdacht hingibt und so unbedingt auf das Finden von Mängeln und Fehlern bei anderen aus ist, wird sich unweigerlich von Allah entfernen. Muslime haben im Privatbereich anderer Menschen nichts zu suchen. Denn die individuelle Freiheit eines Menschen höre dort auf, wo die Freiheit des anderen beginne.

 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Holger Berger sagt:
Karlheinz Deschner: "Es gäbe wenig Gläubige auf der Welt, kennten sie ihre Glaubensgeschichte so gut wie ihr Glaubensbekenntnis. Daß Glaube etwas ganz anderes sei als Aberglaube, ist unter allem Aberglauben der größte." Im allgemeinen gilt ja: Je mehr Feinde ein Schriftsteller hat, desto notwendiger ist er meist.
05.03.17
22:05
Kritika sagt:
L.S. Tolle Hutba; Kritika is begeistert: "Denn die individuelle Freiheit eines Menschen höre dort auf, wo die Freiheit des anderen beginne." Leider betrachtteten viele Mosleme das bisher wohl eher als "Aberglaube". Denn die Freiheit, anderen durch demonstrative WerbeKleidung für eine aggressive, gewaltbereite Religion zu belästigen, sollte demnach aufhören, weil genau dort die Freiheit der anderen, die davon angewidert werden beginnt. Zu Ende gedacht: das als Moslim erkennbar Sein (zB durch Kopftuch) zerstört die Freiheit der restlichen Bevölkerung, die den Islam ja überwiegend ablehnt, auf Neutralität und sollte unterbleiben. Gruss, Kritika
09.03.17
1:44
Claudia sagt:
Ich bin selber konvertierte muslima und trage aus eigenen willen Kopftuch. Für viele Menschen unfassbar, ich bin selber schockiert dass ich belästigt werde dass ich einen Kopftuch trage ich finde da hört die Freiheit auf. Ich habe hier in Deutschland Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit und das kann mir kein anderer weg nehmen. Es gibt einfach immernoch zu viele Menschen die das Fernsehen glauben und sich keine eigene meinung bilden, die meistens sind mitläufer,einfach nur lächerlich
03.09.19
13:57
Claudia sagt:
Achso und eins wollte ich noch los werden, bevor der Islam kam wurde Frauen verkauft eigene Töchter wurden lebendig begraben und der wunderschöne Islam hat alles verändert. Eine Frau hat rechte bekommen. Der Islam akzeptiert alle anderen Religionen sowie die Vorgänger Propheten. Der Quran verbietet Zwang in der Religion. Wer meint da anders zu denken soll sich dann mal schlau machen und nicht nur vom erzählen hören.
03.09.19
14:01