Bundestagswahlen 2017

Storch ist Berliner AfD-Spitzenkandidatin

In der Berliner Landespolitik ist die AfD-Führungsfrau Beatrix von Storch kaum zu bemerken, obwohl sie mit ihren islamfeindlichen Positionen heftig polarisiert. Das könnte sich in den nächsten Monaten ändern, wenn es auf die Bundestagswahl zugeht.

06
03
2017
AfD-Vizepräsidentin Beatrix von Storch. © Metropolico.org auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Die Berliner AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch soll ihre Partei in den Bundestagwahlkampf führen. Die 45-jährige Juristin wurde am Samstag auf einem Landesparteitag mit 67,2 Prozent der Stimmen zur Spitzenkandidatin der Berliner AfD für die Bundestagswahl am 24. September gewählt.

Von Storch erhielt 195 von 290 gültigen Stimmen der Mitglieder. Der einzige Gegenkandidat kam auf 60 Stimmen, 23 AfD-Mitglieder votierten mit Nein, 12 enthielten sich. Die Berliner AfD tagte in einer Halle im brandenburgischen Ort Paaren im Glien, westlich von Berlin.

Storch, die auch eine von zwei Landesvorsitzenden ist, kündigte in ihrer Rede massiven Widerstand gegen den Islam und gegen die Integrationspolitik der Bundesregierung an. „Unser Schicksal entscheidet sich an einer Frage: Wie halten wir es mit dem Islam? An dieser Frage entscheidet sich nicht nur, ob wir unsere Kultur bewahren, sondern ob wir unsere Zivilisation erhalten“, sagte sie und fügte hinzu: „Wenn wir in der Neuzeit leben und mit der Steinzeit Kompromisse machen, landen wir im Mittelalter.“

Auf den zweiten Listenplatz wurde am Samstagabend nach stundenlanger Vorstellung der Kandidaten der Physiker und Berliner Abgeordnete Gottfried Curio gewählt. Nach mehreren Stichwahlen landeten am Sonntagvormittag auf Platz drei der frühere Vize-Landesvorsitzende Götz Frömming, auf Platz vier die Richterin Birgit Malsack-Winkemann und auf dem fünften Platz der Publizist Nicolaus Fest, der sich gegen den Abgeordneten Hans-Joachim Berg durchsetzte.

Die Berliner AfD könnte zwischen zwei und vier Bundestagsabgeordnete stellen, falls sie ein Ergebnis um die zehn Prozent erzielt.

Interne Debatten seien schädigend für die AfD

Zu Beginn des Parteitags hatte der zweite AfD-Landesvorsitzende Georg Pazderski interne Debatten seiner Partei als schädigend angeprangert und zu mehr Einigkeit aufgerufen. „Wer sich lieber mit den eigenen Eitelkeiten und Befindlichkeiten befasst als mit den Sorgen der Bürger, der wird keine Stimmen gewinnen“, sagte Pazderski.

In den vergangenen Wochen habe man den Eindruck gewinnen können, „dass wir uns lieber mit uns selbst und den eigenen Parteifreunden als mit dem politischen Gegner beschäftigen“, kritisierte Pazderski. „Und da nehme ich mich selbst gar nicht aus“, fügte er hinzu. Nach einigem Hin und Her hatte Pazderski entschieden, sich nicht als Kandidat für die Bundestagswahl zu bewerben. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Beatrix von Storch sollte sich auch einmal mit der religiösen Tolerenz im Christentum auseinandersetzen: Im Neuen Testament ist folgendes zu finden: Matthäus 16:16: Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Außerdem glaubte Jesus nach den Evangelien felsenfest an die Hölle: „Denn es ist besser, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.“ Matt 5 (29) „Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.“ Matt 7 (19) „Die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.“ Matt 8 (12) „...fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.“ Matt 10 (28) „Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt.“ Matt 13 (41-42) „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!“ Matt 25 (41) „Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.“ Matt 25 (46) „Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.“ Lukas 3 (17)
06.03.17
14:02
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Was kümmert es die Nicht-Christin, wenn Christen glauben, dass sie in eine Hölle kommt, an deren Existenz sie ohnehin nicht glaubt? Solange niemand sie ins Paradies zwingen will, ist doch alles gut. Dasselbe gilt für die Nicht-Muslimen. Es braucht sie nicht weiter zu stören, dass Muslime glauben, sie kommt in eine Hölle, an deren Existenz sie nicht glaubt.
07.03.17
18:39
Ute Fabel sagt:
Mich stört es, wenn Menschen falsch informiert und manipuliert werden. Der Soziologe Franz Buggle hat schon Anfang der 1990er-Jahre ein Buch mit dem Titel "Denn sie wissen nicht was sie glauben" veröffentlicht. Vielen Kindern, die in christliche Familien geboren werden, wird eingeredet, das Christentum sei eine Religion der Liebe. Die Bibel befindet sich zwar in vielen Bücherregalen, wird aber kaum von Anfang bis zum Ende gründlich gelesen. Ähnlich ist es mit Kindern bestellt, die in islamische Familien geboren werden und denen immer erklärt wird der Islam sei im Grunde eine Religion des Friedens. Was soll schlecht daran sein, wenn man Menschen, die sich als Christen bezeichnen, motiviert die Bibel selbst genauer zu lesen und solche, die sich als Moslems bezeichnen, dasselbe mit dem Koran zu tun. Sich selber an den Quellen schlau machen ist immer besser als sich auf die zurechtgebügelten Informationen Dritter zu verlassen und damit vielleicht manipuliert zu werden.
08.03.17
14:59