Muslimische und christliche Vertreter in den Niederlanden zeigen sich erfreut über die politische Niederlage des islamfeindlichen Rechtspopulisten Wilders.
Vertreter katholischer und muslimischer Organisationen begrüßen das Wahlergebnis in den Niederlanden. „Wir sind sehr glücklich über das Ergebnis der Parlamentswahlen“, sagte Rasit Bal, Vorsitzender des niederländischen Moschee-Dachverbands Contactorgaan Moslims en Overheid (CMO) am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es sei nun sicher, dass die rechtspopulistische Partei PVV von Geert Wilders nicht regieren werde, so Bal.
Zudem begrüßte Bal den Erfolg der neuen Migrantenpartei DENK, die drei Sitze im Parlament bei den Wahlen holte. Es sei gut, dass eine Partei wie DENK, die von vielen türkischen und marokkanischen Muslimen gewählt worden sei, nun im Parlament vertreten sei.
Auch die Referentin der Niederländischen Bischofskonferenz für die Beziehungen zur Politik, Danielle Woestenberg, zeigte sich erfreut über das Wahlergebnis. „Die Parteien der Mitte haben gewonnen“, sagte Woestenberg auf KNA-Anfrage. Nun gebe es verschiedene Koalitionsmöglichkeiten für die rechtsliberale Partei VVD von Mark Rutte. Sicher sei, dass Rutte Ministerpräsident der Niederlande bleibe.
Woestenberg sagte weiter, sie begrüße die Gewinne der christdemokratischen Partei CDA, die der Bischofskonferenz traditionell nahe stehe. Sie verwies auch auf die Vervierfachung der Sitze der Grünen-Partei GroenLinks und die großen Verluste der sozialdemokratischen Partei PvdA. Die Regierungskoalition brauche insgesamt 75 Sitze im Parlament, so Woestenberg. Eine Koalition aus VVD, CDA, D66 und CU sei denkbar, hätte aber nur 76 Sitze. Das gebe nicht viel Spielraum.
Woestenberg wies darauf hin, dass die neue Partei DENK in Rotterdam und Amsterdam viele Stimmen gesammelt habe. Das zeige, dass Migration dort ein großes Thema sei, und diese Partei ernst genommen werden müsse.
Was das Wahlergebnis nun für die Debatte um die Öffnung der aktiven Sterbehilfe für Ältere bedeute, sei schwer zu sagen, so Woestenberg. Die D66 dränge bei diesen Themen jedoch auf Fortschritte. Die Niederländische Bischofskonferenz hatte in einem Hirtenbrief vor den Wahlen in besonderer Weise zum Respekt vor dem menschlichen Leben aufgerufen.
In vielen grenznahen Regionen im Norden und Süden der Niederlande konnte Wilders Partei PVV Stimmen gewinnen. Besonders in Limburg war die PVV stark. Dies gilt auch für Roermond im niederländischen Süden. Das Bistum Roermond ist die Diözese mit den zweitmeisten katholischen Gläubigen in den Niederlanden. Über 70 Prozent der Bevölkerung dort sind katholisch. (KNA/iQ)