Norwegen

Friseurin weist Frau mit Kopftuch ab

In Norwegen wurde eine Friseurin zu einer Geldstrafe von 765 Euro verurteilt. Sie hatte einer kopftuchtragende Muslima den Eintritt in ihren Friseursalon verweigert.

17
03
2017
Symbolbild: Friseurin, Friseursalon
Symbolbild: Friseurin, Friseursalon © Christiane Birr auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Eine Friseurin in Norwegen muss eine Geldbuße zahlen, weil sie einer Muslimin mit Kopftuch den Eintritt in ihren Friseursalon verweigert hat. Die Berufung der Norwegerin gegen ein früheres Urteil lehnte das höchste norwegische Gericht am Dienstag ab, wie die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete.

Wegen Diskriminierung hatte ein Gericht sie bereits Anfang des Jahres zu einer Geldbuße von 7000 Kronen (rund 765 Euro) verurteilt. Die Friseurin war in der Vergangenheit unter anderem in der islamfeindlichen Pegida-Bewegung in Norwegen aktiv gewesen.

Die Muslimin war mit einer Freundin in den Friseursalon bei Stavanger gekommen, um sich zu erkundigen, wie viel Strähnen im Haar kosten sollten. Die Friseurin hatte zu ihrer Verteidigung gesagt, der Hidschab sei für sie ein «extrem politisches Symbol». Ihr werde schlecht, wenn sie Menschen mit dem Kopftuch sehe. Sie habe die beiden deshalb gebeten, zu einem anderen Friseur zu gehen. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Timo sagt:
Mir als Mann hätte die Friseurin dann aber den Zutritt zum Salon verweigern dürfen, solange die Muslimin anwesend ist? Verrückte Welt!
20.03.17
8:54
Ute Fabel sagt:
Seit dem am 14.03.2017 veröffentlichten Leiturteil des EuGH gibt es nun einen klaren rechtlichen Bezugspunkt. Nach Vorbild der belgischen Firma G4S, die in ihrer Arbeitsordung verankert hatte, dass sie das Tragen politischer, religiöser und philosophischer Zeichen nicht wünsche, sollten sich Unternehmen nun überlegen, ob sie auch für Kunden derartige Hausordnungen festlegen. Ich hätte durchaus Verständnis dafür, wenn ein Friseur keine Freude damit hat, wenn ein schlagender Burschenschafter mit Band, Mütze und Zipfelbund seiner Verbindung plötzlich in seinem Salon Platz nimmt und einem solchen unliebsamen Ereignis gerne professionell und diskriminierungsfrei vorbeugen möchten.
20.03.17
14:01
Tolle Welle sagt:
Wenn man will, lässt sich alles regeln. Ich habe in D. eine tolle Friseurin, die mir gerne in ihrem Salon die Haare macht und ich freue mich jedes Mal schon auf eine schöne Friseur und ihr Lächeln. Sie hat einen Salon, wo im vorderen Bereich (große Schaufenster, zur Hauptstraße gelegen) einige Arbeitsplätze sind. Sie hat aber einen Raum im hinteren Bereich ihres Ladens. Dieser Raum ist nicht einsehbar, und da gehen wir immer hin. Wenn ich in einen Salon gehe und frage, ob es eine Möglichkeit auch für mich als kopftuchtragende Muslima gibt, mir die Haare machen zu lassen und es dort von den Räumlichkeiten her diese Möglichkeit nicht gibt, ist das ok für mich. Dann suche ich weiter. Wenn ich dort aber als zahlungswillige potenzielle Kundin, wie im Beitrag geschildert, beschimpft werde, würde ich das auch nicht akzeptieren.
20.03.17
22:58
Abdullah sagt:
Das ist doch einfach nur gemein, respektlos, unmenschlich und unfair! Wenn es um das Kopftuch geht, heißt es wir würden noch im Mittelalter leben, dabei gehen die doch mit ihrer Freizügigkeit zurück bis in die Steinzeit! Es reicht, genug! Es reicht einfach! Lasst sie doch in Ruhe! Maria trug auch Kopftuch,Nonnen tragen auch Kopftücher-Problem? NEIN! Warum ist dann das be Muslimas ein Problem? Stoppt diesen Rassismus genug man! 10 Piercings im Gesicht volltätowiertes Gesicht und Körper werden tolleriert, FKK ist okay, vor all dem fürchtet man sich nicht, das ist normal aber sobald es um das Kopftuch geht, handelt es sich um böse, gemeine und furchtbare "Terroristen". Was ist los man? Beruhigt euch mal! Hört auf damit!
26.03.17
21:25
Abdullah sagt:
Das ist doch einfach nur gemein, respektlos, unmenschlich und unfair! Wenn es um das Kopftuch geht, heißt es wir würden noch im Mittelalter leben, dabei gehen die doch mit ihrer Freizügigkeit zurück bis in die Steinzeit! Es reicht, genug! Es reicht einfach! Lasst sie doch in Ruhe! Maria trug auch Kopftuch,Nonnen tragen auch Kopftücher-Problem? NEIN! Warum ist dann das be Muslimas ein Problem? Stoppt diesen Rassismus genug man! 10 Piercings im Gesicht volltätowiertes Gesicht und Körper werden tolleriert, FKK ist okay, vor all dem fürchtet man sich nicht, das ist normal aber sobald es um das Kopftuch geht, handelt es sich um böse, gemeine und furchtbare "Terroristen". Was ist los man? Beruhigt euch mal! Hört auf damit! Menschen sind da, aber die Menschlichkeit stirbt!
26.03.17
21:26
Hajar sagt:
Ich finde Verlautbarungen an Geschäften, Gaststätten, etc., die erklären, dass Angehörige der Gruppe X "hier nicht bedient" werden, mindestens schwierig. Das gilt auch für Burschenschaftler, AfD-Wähler und ja, sogar für bekennende Nazis (ich setze Kopftuchträgerinnen ausschließlich nicht mit diesen gleich!!), also Leute mit der denkbar weitesten ideologischen Entfernung zu mir selbst Es gibt ein Hausrecht. Sofern der Kunde, Gast etc. gegen dieses verstößt, indem er z. B. andere Kunden bepöbelt oder handgreiflich wird, kann es vollstreckt werden. Ansonsten ist er erstmal nur das: ein Kunde. In Paris richtete vor geraumer Zeit ein Friseur in seinem Salon ein Separée ein, in dem sich Frauen mit Kopftuch auf Wunsch von weiblichen Angestellten frisieren lassen konnten. Anderen Kunden (auch Männern!) war während dessen der Zugang zu dem Geschäft uneingeschränkt möglich. Der Inhaber wurde jedoch behörderlicherseits dazu aufgefordert, dies zu unterlassen, weil sein Geschäftsgebahren angeblich einen "Verstoß gegen die Laizität" bzw. "republikanische Werte" darstellte. Bei Zuwiderhandlung wurde ihm mit strafrechtlicher Verfolgung gedroht. Anders als im o. g. Fall wurde hier niemand diskriminiert, sprich von der Inanspruchnahme der angebotenen Dienstleistungen ausgeschlossen, trotzdem wurde die unternehmerische Freiheit des Mannes hier tatsächlich massiv eingeschränkt.
28.03.17
13:39
Manuel sagt:
@Abdullah: Dann hört Ihr auf, überall ständig eure mittelalterlichen Dogmen durchdrücken zu wollen. Und in der Steinzeit rannten nicht alle nackt herum, außerdem was haben Sie gegen Nacktheit, warum soll Nacktheit etwas böses sein, erklären Sie mir das mal? Und in puncto Menschlichkeit, kann man sich die gerne mal die islamischen Länder ansehen, in denen die Scharia herrscht.
31.03.17
19:19