In Ulm wurde das neue Projekt „Notfallbegleitung für Muslime mit Muslimen“ vorgestellt. Künftig sollen auch ehrenamtliche Muslime bei der psychosozialen Notfallseelsorge im Alb-Donau-Kreis helfen. Erste Seelsorger werden bereits ausgebildet, weitere sollen folgen.
Immer öfter treffen die Helfer bei Noteinsätzen in Ulm und im Alb-Donau-Kreis auf Menschen muslimischen Glaubens. Deshalb soll es künftig auch in der Stadt Ulm eine Notfallseelsorge für Muslime geben. Im Ulmer Rathaus wurde ein entsprechendes Projekt „Notfallbegleitung für Muslime mit Muslimen“ durch die psychosoziale Notfallseelsorge Ulm/Alb-Donau-Kreis der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Seelsorge wird sowohl von der Stadt als auch dem „Rat der Religionen“ unterstützt und gefördert.
Helmut Schön, Leiter des Projektes, erklärt: „Wir sind uns dann manchmal nicht ganz sicher, ob wir die richtige Form finden, um den Menschen beizustehen.“ Dies liege auch daran, dass nicht nur Menschen, sondern auch Kulturen und Religionen eigene Formen und Riten hätten, um mit Trauer und Unglücksfällen umzugehen.
Der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner betonte die Wichtigkeit der Notfallseelsorge für Muslime und hob das ehrenamtliche Engagement der angehenden Seelsorger hervor: „Umso mehr freut es uns, dass sich 15 Mitglieder aus islamischen Gemeinschaften in Ulm bereitgefunden haben, eine Fortbildung zum muslimischen Notfallbegleiter zu machen.“ Die ersten Seelsorger befinden sich mittlerweile in der Ausbildung, weitere sollen folgen.
Notfallseelsorge soll Angehörige und Opfer, aber auch Rettungskräfte in Krisensituationen stützen. Seelsorger werden oft nach Verkehrsunfällen, Suizidversuchen und beim Überbringen von Todesnachrichten tätig. Die Helfer gehen direkt zum Ort des Geschehens und üben ihre Tätigkeit meist ehrenamtlich aus – zusätzlich zu ihrem eigentlichen Beruf.