Die US-Organisation CAIR berichtet über eine drastische Zunahme islamfeindlicher und antisemitischer Übergriffe im Jahr 2016. Dies sei auf die Rhetorik des US-Präsidenten zurückzuführen.
Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR) hat 2016 eine deutliche Zunahme an antimuslimischen und antisemitischen Übergriffen verzeichnet. Wie CAIR am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, kam es im zurückliegenden Jahr zu insgesamt registrierten 2.213 Verbal-Attacken, Drohungen und Übergriffe gegen Muslimen in den USA. Das ist ein Anstieg um 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Organisation macht dafür unter anderen die Rhetorik und den neuen Politikstil des US-Präsidenten Donald Trump verantwortlich. Auch seien antimuslimische Hassverbrechen 2016 deutlich um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen, so der CAIR-Bericht. 2015 wurden 180 Taten registriert, 2016 waren es 260.
Auch antisemitische Verbaldelikte und Übergriffe haben dem Bericht zufolge 2016 zugenommen. Um 34 Prozent sind die gemeldeten Attacken gegenüber amerikanischen Juden angewachsen. „Die Präsidentschaftswahl 2016 und die verschärfte politische Atmosphäre“ spielten eine Rolle bei der Zunahme, so der CAIR-Bericht.
US-Präsident Trump hatte im Februar antisemitische Vorfälle nach Anschlägen auf jüdische Gemeindezentren und Vandalismus auf einem jüdischen Friedhof verurteilt. Kritiker warfen ihm vor, er habe zu spät reagiert. (KNA/iQ)