Da in München keine Gebetsräume für das Verrichten des Freitagsgebets zur Verfügung stehen, weichen Muslime jede Woche auf alternative Gebetsmöglichkeiten aus. Dieses mal haben sie zum zweiten Mal in Folge im Münchener Theater gebetet.
Als Reaktion auf fehlende Gebetsräume in der Münchner Innenstadt haben Muslime ihr Freitagsgebet zum zweiten Mal in Folge in den Münchner Kammerspielen verrichtet. Eine Gruppe von etwa 40 Gläubigen fand sich Freitagmittag in einem Saal des Theaters ein, teilte eine Sprecherin der Kammerspiele mit. Gemeinsam mit einer Initiative junger Muslime und dem Stadtrat Marian Offman (CSU) hatte sich Erkan Inan vom Münchner Migrationsbeirat auf die Suche nach Gebetsräumen für den Fastenmonat Ramadan vom 26. Mai bis zum 24. Juni gemacht. Bisher hätten sie keine dauerhafte Bleibe gefunden.
Schon in der Woche zuvor war eine Gruppe von rund 40 Muslimen auf einen Saal der Kammerspiele ausgewichen. Das sei aus der Not entstanden und keine Dauerlösung, sagte Inan. Dass es in der Münchner Innenstadt keine Gebetsräume für Muslime gebe, sei ein grundsätzliches Problem.
Der Muslimrat München hatte in Vergangenheit schon eine Pressemitteilung zu der Moschee-Schließung in München veröffentlicht. Da die Münchener Moscheen zu den Freitagsgebeten überfüllt seien, wurden die Gebetsräume der Moscheen nach und nach geschlossen, da parallel aber die Anzahl der Muslime in München steige, seien Probleme vorprogrammiert. „Auf Dauer wird sich diese Tatsache negativ auf die muslimische Gemeinschaft in München auswirken“, so der Muslimrat München.
In der vergangenen Zeit mussten nach Angaben des Münchner Forums für Islam (MFI) auch die letzten Moscheen in der Münchner Innenstadt schließen. Sie seien völlig überfüllt gewesen und konnten deswegen die Sicherheitsregeln nicht mehr erfüllen, sagte Imam Benjamin Idriz, Vorsitzender des Münchner Forums für Islam (MFI). Auch der Imam des Münchener Forums für Islam (MFI), Benjamin Idriz, sprach sein Unmut mehrmals über die aktuelle Situation in München aus. Seine Gemeinde musste vor kurzem das Freitagsgebet einstellen. „Die Leute rufen mich an und fragen, wo sie in der Innenstadt beten können“, sagte er. „Ich habe leider keine Antwort.“ (dpa, iQ)