Die Schura Niedersachsen lud vergangenen Freitag zum gemeinsamen Fastenbrechen ein. Unter den Gästen waren Vertreter aus Religion und Politik wie der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil.
Am Freitag, den 2. Juni 2017 hat die Schura Niedersachsen anlässlich des Monats Ramadan zahlreiche Gäste aus ganz Niedersachsen zum Fastenbrechen (Iftar) in Hannover empfangen. Unter den Gästen waren Politiker, unter anderem der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Vertreter religiöser Gemeinschaften.
Die Eröffnungsrede hielt der Vorsitzende der Schura Niedersachsen, Recep Bilgen, und machte darauf aufmerksam, dass der Prophet Muhammad die Menschen aufgefordert hatte, Frieden zu stiften. Dies sei insbesondere in der heutigen Zeit sehr wichtig, um der Ideologie von Terroristen entgegen zu wirken, damit der Islam nicht missbraucht werde. Auch bei politischen Konflikten habe man durch die Wahlkämpfe in verschiedenen Ländern gespaltene Gesellschaften erleben müssen.
„Als Religionsgemeinschaften, als demokratische Parteien, als demokratische Zivilgesellschaft müssen wir hier gemeinsam handeln und deutlich machen, dass eine demokratische und pluralistische Gesellschaft, in der die Vielfalt an Meinungen und Lebensstilen eine zentrale Errungenschaft ist, nicht zur Disposition steht. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen gegeneinander ausgespielt werden, sondern wir gemeinsam einstehen, für Solidarität, Zusammenhalt und ein besseres Leben für alle“, so Bilgen. Weiterhin betonte Bilgen: „Wenn es unser Selbstverständnis ist, eine Religionsgemeinschaft in Deutschland zu sein und zu demokratischen Werten zu stehen, so gilt dies selbstverständlich auch uneingeschränkt für unsere Herkunftsländer.“
Im Anschluss daran gab Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland, einen Impulsvortrag. Der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, Karl-Heinz Klare, schätze die Arbeiten von Schura Niedersachsen und bedankte sich für die Einladung. Er überraschte die Gäste damit, indem er mitteilte, dass er anlässlich des Iftarempfangs ebenfalls an dem Tag gefastet habe. Zum Schluss sprach der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. Bei seiner Rede ging er insbesondere darauf ein, dass die Schura immer durch ihre Vielfalt als wichtiger und verlässlicher Ansprechpartner gelte. Er unterstrich die Aussagen Recep Bilgens und stellte klar, dass gegen die Islamfeindlichkeit vorgegangen werden müsse. Dabei appellierte er an die Muslime, dass sie ihre Vielfalt bewahren und sich gegen radikale Spaltungen stellen sollten.