Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Nähe zu Allah. Allah sei dem Menschen nicht fern, wobei hier mit „Ferne“ keine räumliche Distanz gemeint sei, wie Menschen sie kennen. Die Nähe zu Allah hängt von den Handlungen eines Menschen ab.
Durch innige Gebete und die Beachtung der Gebote können Menschen Allah nahe sein. Jedoch versuche der Nafs, den Menschen davon abzuhalten. Er versuche, davon zu überzeugen, dass es sehr schwer sei Allah nahe zu sein, aber viel einfacher, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Um sich den schädlichen Wünschen des Nafs zu widersetzen, müsse man die enge Beziehung zu Allah aufrechterhalten und stärken.
Der Mensch kann sich Allah nur selbst und auf dem von Allah beschriebenen Weg nähern. Allah nahe zu sein heißt, sein Wohlwollen, durch Gebete, das tägliche Fasten im Ramadan und mit guten Taten zu erlangen. Niemand kann eine andere Person Allah näher bringen, das könne jeder nur selbst tun.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Themen Zakat und Sadaka. Sowohl die Zakat (Pflichtabgabe), als auch die Sadaka seien Gottesdienste, die die Entstehung einer zufriedenen und glücklichen Gesellschaft ermöglichen. Diese seien zum einen die wichtigsten Wege für die gegenseitige Hilfe und zum andern ein Heilmittel für materielle und seelische Krankheiten.
Durch die Abgabe ihrer Zakat nehmen wohlhabende Muslime bedürftige Menschen in der Gesellschaft an und bemühen sich, ihnen die helfende Hand auszustrecken. Schließlich sei die Zakat nicht nur ein Transfer des Vermögens und Einkommens vom Reichen zum Armen, sondern es ist gleichzeitig der Fluss von Liebe, Respekt und Zuversicht.
Aus diesem Grund solle der Menschen nicht vergessen, woher der Besitz und das Vermögen kommen und wem sie in der Wirklichkeit gehören.
Auch der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert in seiner Freitagspredigt die Selbstbewertung im Lichte des Ramadan. Der Monat Ramadan sei voller Gelegenheiten, die man unbedingt wahrnehmen solle. Einem Monat der die Möglichkeit biete mit ganz wenig Aufwand viel zurückzubekommen und in dem man sehr viel an spirituellem Vermögen in das Jenseits schicken könne.
Um diese großen Ziele zu erreichen sei die Hingabe und die Anstrengung während des Monats Ramadan eine der wichtigsten Mittel überhaupt. Genau jetzt dürfe man nicht vergessen, dass die Beziehung zu Allah das ganze Jahr über gepflegt werden müsse und nicht nur im Ramadan.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.