Köln

Kölns Zentralmoschee öffnet – erstes Freitagsgebet unter Kuppel

Am 7. November 2009 wurde der Grundstein gelegt. Nun geht die Kölner Zentralmoschee an den Start. Im Kuppelsaal steht das erste Freitagsgebet an.

09
06
2017
DITIB - Zentralmoschee
DITIB - Zentralmoschee © facebook, bearbeitet by iQ.

Fast acht Jahre nach der Grundsteinlegung wird die Kölner Zentralmoschee an diesem Freitag ihrer Nutzung übergeben. Erstmals findet das Freitagsgebet im Kuppelsaal statt, wie die islamische Religionsgemeinschaft DITIB am Donnerstag mitteilte. Eine offizielle Eröffnung werde später in einem Festakt erfolgen.

Nach jahrelanger Verspätung geht die Moschee damit während des aktuellen Fastenmonats Ramadan in Betrieb. In den zurückliegenden Wochen wurde der Teppich im Kuppelsaal verlegt und damit die Innenraumgestaltung abgeschlossen.

Ursprünglich sollte das von den renommierten Architekten Gottfried und Paul Böhm entworfene Ensemble im Sommer 2012 öffnen. Die Fertigstellung des Gemeindezentrums mit Seminar- und Büroräumen, Einkaufspassage und Tiefgarage verzögerte sich jedoch unter anderem wegen juristischer Querelen um Baumängel. Die gerichtliche Auseinandersetzung dauert an, nach einer Mediation fungiert Paul Böhm inzwischen als Berater der Bauherren.

„Eine Bereicherung für Köln“

Die Stadt Köln werde „mit der DITIB-Zentralmoschee nicht nur um eine Moschee, sondern durch die sehr unterschiedlichen sozialen Räume und verschiedenste Dienstleistungen ebenfalls um ein außergewöhnliches Gotteshaus, das auch den Charakter eines Kulturzentrums trägt, bereichert“, so die DITIB.

Das Bauprojekt kostete rund 30 Millionen Euro. Laut DITIB sind etwa zwei Drittel der Kosten durch Spenden gedeckt. Öffentliche Zuschüsse gebe es nicht. Die Kuppel ist 35 Meter hoch. Die beiden Minarette bringen es auf 55 Meter und erreichen damit etwa ein Drittel der Höhe des Kölner Doms mit 157 Metern.

Leserkommentare

Dilaver sagt:
Was für ein guter Tag für Köln. Der Islam ist ein integraler Bestandteil Kölns. Jeder zehnte Kölner ist islamischen Glaubens. Der Neubau dieser Moschee, welche seit 1985 dort zu Hause ist, war längst überfällig. Nun ist sie endlich fertig.
09.06.17
16:57
Manuel sagt:
Solange nicht auch noch ein Muezzin herumschreibt, ok!
11.06.17
15:37
Ute Fabel sagt:
Der Katholizismus ist integraler Bestandteil von Köln, allerdings auch die scharfe Kritik daran. Heinrich Heine urteilte 1843 in „Deutschland. Ein Wintermärchen“ über Köln: „Ja, hier hat einst die Klerisei ihr frommes Wesen getrieben, hier haben die Dunkelmänner geherrscht, die Ulrich von Hutten beschrieben. Die Flamme des Scheiterhaufens hat hier Bücher und Menschen verschlungen; die Glocken wurden geläutet dabei und Kyrie eleison gesungen. Dummheit und Bosheit buhlten hier gleich Hunden auf freier Gasse; die Enkelbrut erkennt man noch heut an ihrem Glaubenshasse.“ Moscheen gehören genauso zur Vielfalt wie unverblümte Islamkritik. Günter Wallraff, berühmt geworden 1985 durch sein Buch "Ganz Unten", in welchem er in die Rolle des ausgebeuteten türkischen Gastarbeiters Levent (Ali) Sigirlioğlu geschlüpft ist, machte einmal den Vorschlag Salman Rushdies "Satanische Verse" in Moscheen vorzulesen. Gute Idee! Im Kölner Dom könnte man im Gegenzug Bertolt Brechts Leben des Galilei präsentieren.
13.06.17
13:16
Dilaver sagt:
@Manuel Der Muezzin ist dort kaum zu hören wegen dem Verkehrslärm, welcher um ein vielfaches lauter ist.
14.06.17
2:47