Ramadan 2017

Was machen islamische Hilfsorganisationen im Ramadan?

Islamische Hilfsorganisationen arbeiten schon seit Monaten, um Bedürftigen weltweit einen schönen Ramadan zu ermöglichen. IslamiQ stellt ihre Arbeit vor.

20
06
2017
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Lebensmittelkampagne Ramadan
Was machen islamische Hilfsorganisationen im Ramadan? © muslimehelfen

Insbesondere im Ramadan steigt das Bewusstsein für die Notwendigkeit gegenseitiger Hilfe und das Bedürfnis, mit anderen zu teilen. Islamische Hilfsorganisationen organisieren verschiedene Kampagnen im Ramadan. Eines davon ist die Lebensmittelkampagne, in der Dutzende Lebensmittelpakete an bedürftige Familien verteilt werden.

Eine der größten islamischen Hilfsorganisationen in Deutschland „Hasene International e. V.“ mit Sitz in Köln. Grundlage ihrer Arbeit sind die Worte des Propheten Muhammad (s): „Der beste Mensch ist derjenige, der anderen Menschen nützlich ist”.

Hasene ist sich der Tragweite nachhaltiger Projekte und Lehrtätigkeiten für die Entwicklung und den Aufschwung von Ländern bewusst und „versucht, Regionen so zu fördern, dass die ansässige Bevölkerung in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen“, erklärt Mesud Gülbahar, Geschäftsführer von Hasene. Beispiele hierfür sind das Institut für Schifffahrt und Fischerei in Somalia oder die von Hasene errichtete Schule in Pakistan.

„Noch vor dem Ramadan wurden mit der Lebensmittelkampagne 82.930 Lebensmittelpakete mit Hilfe von 270 Helfern in 51 Ländern Lebensmittel an Tausende von Bedürftigen verteilt“, so Gülhabar auf Anfrage von IslamiQ. Auch wenn es je nach Zielregionen einige Unterschiede gibt, enthalten die Lebensmittelpakete in der Regel Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Linsen, Pflanzenöl, Zucker, Mehl, Milchpulver, Tee, Fruchtsaft und Datteln. Außerdem wird im Ramadan in Ländern wie der Türkei das Mahl zum Fastenbrechen gegeben. Des Weiteren werden die Waisen, die im Rahmen des Waisenprojektes regelmäßig unterstützt werden, besucht und beschenkt.

„Hilfe für alle, unabhängig von Herkunft und Religion“

Ein weiteres islamisches Hilfswerk ist der „Verein für Weltweiten Einsatz für Arme e. V.“ (WEFA), ebenfalls mit Sitz in Köln. Ziel ihrer Arbeit ist es, Menschen zu unterstützen, die durch Krisen, Kriege, Konflikte oder Naturkatastrophen in Not geraten sind, unter Nahrungsmittelknappheit leiden, verwundet oder obdachlos geblieben sind. „Unsere Aufgabe ist es, dort Hilfe zu leisten, wo sie am meisten gebraucht wird; unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder Religion“, erklärt Kürşat Kaan Baki von WEFA.

Speziell im Ramadan ist es möglich, mehr als 100 Wasserbrunnen in Afrika und Asien zu bauen, dank der Spenden hilfsbereiter Menschen. Weiterhin werden in 24 Ländern 4.000 Lebensmittelpakete und ca. 2335 Festtagsgeschenke u. a. an Waisenkinder verteilt und 30.400 Menschen ein Fastenmahl ermöglicht. „Vor Ort treffen wir uns mit syrischen Flüchtlingen zum Ramadanfest, bieten ihnen eine Familiennähe und fördern in anderen verschiedenen Projekten ihre Integration in der Gesellschaft“, erklärt Baki.

Auch in Deutschland ist WEFA im Ramadan aktiv. Neben Ramadan-Veranstaltungen wie in Dortmund, Duisburg und Frankfurt, die mitgesponsert werden, organisiert WEFA in Kooperation mit örtlichen Moscheegemeinden und kirchlichen Vertretern öffentliche Fastenbrechen.

Muslimehelfen

Die 1985 von deutschstämmigen Muslimen gegründete, international tätige Hilfsorganisation „muslimehelfen“ ist darauf bedacht, den Bedürftigen zusammen mit Projektpartnern aus der Umgebung zu helfen. Neben der Nothilfe nach Katastrophen, fördert muslimehelfen unter anderem auch speziell Waisen, Witwen und Blinde durch nachhaltige Bildungsprojekte. Auch zahlreiche medizinische Hilfsprojekte werden durch muslimehelfen ermöglicht.

„Im Ramadan 2017 wollen wir in 39 Ramadanprojekten in 20 verschiedenen Ländern Lebensmittelpakete an Bedürftige verteilen und sich dabei auch um die Verteilung der Fitra-Abgabe kümmern“, so muslimehelfen gegenüber IslamiQ.