Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die spirituelle Reinigung im Ramadan. Das Fasten sei der bewusste Verzicht auf grundlegende Bedürfnisse, mit dem Ziel, den Nafs zu erziehen, sich selbst zu schützen und den Takwâ zu stärken.
Deshalb müsse sich jeder Muslim selbst fragen, wie sehr habe ihn wohl dieses Fasten gereinigt? Er habe gefastet, aber habe er es auch geschafft, seinen Nafs zu bändigen? Habe sein Herz Ruhe gefunden und sei seine Beziehung zu Allah stärker geworden? Sei sein Leben nun auf dem Weg, den Allah für ihn wünsche?
Denn mit dem Ende des Ramadans sei die Arbeit aber noch nicht zu Ende. Auch nach dem Ramadan sollten Muslime weiterhin versuchen, sich den Forderungen ihres Nafs zu widersetzen. Wer aber den Ramadan nur als ein Monat des Hungers und Durstes wahrnehme, werde weder die Barmherzigkeit noch die Vergebung des Ramadans erlangen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Reue und Bitte um Vergebung. Muslime befinden sich in den letzten Tagen des Ramadans. Diese Tage des Ramadans seien Tage der Vergebung und Läuterung von den Sünden und sollten von Muslime gut genutzt werden.
Muslime können sich von den begangenen Fehlern, Makeln und Sünden, nur reinigen, indem sie sich durch Reue und Bitte um Vergebung von den Sünden abkehren und zu ihrer eigentlichen und ursprünglichen Natur zurückfinden. Wahre Reue sei nur möglich, wenn ein Muslime es bereue, die Sünde begangen zu haben; sich von dieser Sünde sofort ab zukehre und den festen Entschluss gefasst habe, diese Sünde nicht mehr zu begehen.
Um das Resultat einer wahren Reue zu zeigen, zitiere die DITIB eine Überlieferung des Propheten Muhammads (s), in der es heißt, dass derjenige, der reumütig um Vergebung seiner Sünden bitte, so sei, als ob dieser niemals diese Sünde begangen hätte.
In der Freitagspredigt des Verbandes der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Vorbereitung auf das Ramadanfest. Am Sonntag, den 25. Juni begehen Muslime den ersten Tag des Ramadanfests. Diese Tage zählen gleichzeitig als Gottesdiente, die nicht mit Taten gefüllt werden sollten, die dem Sinn dieser Tage widersprechen.
Außerdem sollten diejenigen, die ihre Zakat und ihre Fitra noch nicht entrichtet haben, es auf keinen Fall bis zum letzten Ramadan-Tag verschieben. Denn nur so könne Bedürftigen die Möglichkeit gegeben werden, sich auf die Festtage zu freuen, wie es jeder tue.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.