Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität

Uni Wien beauftragt Externe Prüfung der „Kindergartenstudie“

Nach einer ersten Prüfung der umstrittenen „Kindergartenstudie“ durch die Universität Wien, soll der Fall nun von der externen Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität untersucht werden.

13
07
2017
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Hauptgebäude der Universität Wien
Symbolbild: Universität © by Alexander Johmann auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Nach einer ersten Prüfung der umstrittenen „Kindergartenstudie“ des Religionspädagogen Prof. Ednan Aslan durch die Ombudsstelle der Universität Wien, empfiehlt das Rektorat der Universität nun eine externe Prüfung der Studie auf wissenschaftliche Standards durch die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI).

Nach Angaben der Universität wurde die OeAWI bereits beauftragt die Prüfung der Studie durchzuführen. Auf der Internetseite der Universität heißt es, dass die Ombudsstelle der Universität bereits untersucht hat, „ob der Studienautor sich durch den Auftraggeber beeinflussen ließ. Untersucht wurde, ob differenziertere Darstellungen in zugespitzte Formulierungen umgeschrieben wurden, ohne hierfür zusätzliche empirische Analysen beizubringen.“ Die Frage ob die Arbeit gegen die Prinzipien der wissenschaftlichen Integrität und Praxis verstößt, konnte durch die Erhebungen nicht abschließend beantwortet werden. Nach Angaben der Ombudsstelle sei es nicht nachvollziehbar, wie „auf der vorliegenden empirischen Basis der Vorstudie und nach der Beendigung der Analyse – einige einschneidende Veränderungen der im Endbericht festgehaltenen Dateninterpretationen vorgenommen werden konnten, ohne die Grenzen guter wissenschaftlicher Praxis zu übertreten“, gibt die Universität bekannt. Prof. Aslan betont, jedoch, dass er jede Umformulierung wissenschaftlich nachvollziehbar begründen könne.

Daher entschied sich die Universität Wien, die weitere Prüfung der Studie extern durchführen zu lassen. Nur so könne vor dem Hintergrund der politischen und medialen Brisanz dieses Fall eine unstrittige Unparteilichkeit gewährleistet werden. „Um den Anschein der Befangenheit von vornherein auszuschließen, habe ich mich der Argumentation der Ombudsstelle angeschlossen und die Prüfung nach außen, an die OeAWI, vergeben“, begründet Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien diese Vorgehensweise.

Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) existiert seit 2008. Mitglied in der Agentur sind eine Vielzahl an österreichischen Universitäten. Die OeAWI untersucht Fälle in denen wissenschaftliches Fehlverhalten, beispielsweise Plagiate, vorgeworfen werden und unterbreitet den jeweiligen Universitäten auf Grundlage ihrer Prüfung einen Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise. Hierfür impliziert die Agentur die Kommission für wissenschaftliche Integrität, der renommierte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland angehören.

Das Rektorat der Universität Wien kündigte bereits an, der Empfehlung der OeAWi im Fall der „Kindergartenstudie“ Folge zu leisten.