Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Thema „Opfere, Spende. Erfreue“ und entspricht damit dem Motto einer aktuellen Kampagne der Hilfsorganisation Hasene zum bevorstehenden Opferfest.
Das Opfern sei eine der ältesten Gottesdienste der Menschheit und impliziere die Absicht sich mit seiner gesamten Existenz seinem Schöpfer hinzugeben. Man nähe sich Allah aber nicht allein durch das Opfern eines Tieres, sondern vielmehr durch die Spende des Fleisches an Hungernde und Bedürftige Menschen. Durch das Engagement der vielen Helfer von Hasene sei es möglich am Opferfest Menschen auf der ganzen Welt mit Kurban-Fleisch zu versorgen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema „Güte gegenüber den Eltern“. Der Islam gebietet es jedem Muslim sich stets darum zu bemühen das Wohlwollen seiner Eltern zu erlangen und sie respekt- und liebevoll zu behandeln. Nur so könne der Muslim das Wohlwollen seines Schöpfers erlangen. In einem Koran-Vers heißt es: “Und dein Herr hat bestimmt, dass ihr nur Ihm dienen und zu den Eltern gütig sein sollt. Wenn nun einer von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sag nicht zu ihnen: „Pfui!“ und fahre sie nicht an, sondern sag zu ihnen ehrerbietige Worte.” (17:23)
Es sei ein großes Problem moderner Gesellschaften, dass das Verhältnis von Kindern zu ihren Eltern häufig zerrüttet ist. Mütter und Väter seien zu häufig frustriert und enttäuscht über das Verhalten ihrer Kinder ihnen gegenüber. Dies sei eine fatale Entwicklung und insbesondere für Muslime inakzeptabel. Deshalb sollten sich Muslime sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Eltern bewusst sein, und sie sowohl zu Lebzeiten als auch nach ihrem Tod lieben, respektieren und achten.
Der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert in seiner Freitagspredigt die besondere Bedeutung der Familie im Islam. Die Verbindung von Mann und Frau durch eine Ehe habe einen essentiellen Wert für die Harmonie und das Gleichgewicht im Menschen und auch in der Gesellschaft. Die Familie bilde die kleinste Einheit der Gesellschaft. Der Schutz der Institution Familie sei daher notwendig um den Fortbestand der Gesellschaft zu gewährleisten.
Im Islam seien innerhalb der Familie klare Verantwortungsbereiche zwischen Mann, Frau und Kind definiert. Diese seien grundsätzlich gekennzeichnet durch Liebe und gegenseitigem Respekt. Diese Prinzipien werden von vielen Muslimen inzwischen missachtet, weil sie beispielsweise traditionellen Betrachtungen Vorrang geben. Für die islamische Gemeinschaft sei es deshalb unerlässlich ihre Lebensrealität und familiäre Praxis kritisch zu betrachten und zu den Ursprüngen des Glaubens zurück zu kehren.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.