Eine aktuelle Studie zeigt einen weiteren Anstieg von Muslimen in Österreich in den nächsten 30 Jahren. Die Zahl der Konfessionslosen nimmt ebenfalls zu.
Eine aktuelle Studie des Vienna Institute of Demography mit dem Titel „Demographie und Religion in Österreich“ zeigt die religiöse Entwicklung der Gesellschaft in den nächsten 30 Jahren. Ein zentrales Ergebnis ist der Anstieg von Muslimen im Land. Der Studie liegen Daten aus dem Jahr 2016 zugrunde. Die religiöse Zusammensetzung der Gesellschaft hat sich bereits im Zeitraum von 2001, als die letzte Volkszählung durchgeführt wurde bis zum Jahr 2016 deutlich verändert.
Die Zahl der Muslime hat sich auf etwa 700.000 verdoppelt, was einen Anteil von acht Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die römisch-katholische Kirche hingegen verzeichnete einen steten Rückgang der Mitgliederzahlen. Mit einem Anteil von etwa zwei Drittel stellt sie aber nach wie vor die größte Religionsgemeinschaft dar. Ein starker Anstieg lässt sich nach Angaben der Studie nicht nur bei den Muslimen, sondern vor allem auch bei den Konfessionslosen beobachten. Mit einem Anstieg von 12 Prozent im jahr 2001 auf 17 Prozent im jahr 2016 hat in dieser Gruppe der größte Zuwachs stattgefunden. Der Anteil der orthodoxen Christen ist von 2 Prozent auf 5 Prozent angestiegen. Der Anteil der evangelischen Kirche bleib unverändert bei 5 Prozent.
Für die weitere Entwicklung der religiösen Zusammensetzung der Gesellschaft wurden im Rahmen der Studie vier Szenarien entworfen, die unterschiedliche Entwicklungen begünstigen. Die vier Szenarien tragen die Titel: „europäische Mobilität“, „Diversität“, „geringe Zuwanderung“, und „starke Zuwanderung“. Bei allen Szenarien lässt sich ein Anstieg der Muslime im Land verzeichnen, aber in unterschiedlicher Intensität. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass je nach migrationspolitischen und -soziologischen Entwicklungen der nächsten Jahre, auch die religiöse Entwicklung der Gesellschaft unterschiedlich ausfallen kann.