Die Durchsuchungen im rechten Milieu im Januar waren groß angelegt. Doch der Verdacht habe sich nicht bestätigt, trotz Waffenfund. Die Bundesanwaltschaft stoße nicht auf Terroristen, sondern auf eine „verquere Vorstellungswelt“.
Nach den deutschlandweiten Razzien zu Jahresanfang bei mehreren Rechtsextremen rund um einen selbst ernannten „Druiden“ haben die Ermittler keine Hinweise auf eine Terrorzelle gefunden. Der Verdacht, dass der Mann, der zeitweise auch in Sachsen-Anhalt lebte, mit sechs weiteren Beschuldigten eine rechtsterroristische Vereinigung gebildet hatte, habe sich nicht erhärtet, teilte die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe mit. Die Ermittlungen hätten zwar die rechtsextremistische Weltanschauung der Männer bestätigt. Es gebe aber keine Belege für eine 2organisatorische und strukturelle Verbundenheit“. Ebenso wenig gebe es Anhaltspunkte dafür, dass – wie zunächst angenommen – Anschläge auf Juden, Muslime, Flüchtlinge und Polizisten geplant gewesen seien.
Der Beschuldigte, der sich „Burgos von Buchonia“ nannte, lebe vielmehr in einer „verqueren Vorstellungswelt“. Er befürchte innerstaatliche Unruhen bis hin zu einem Dritten Weltkrieg. Deshalb habe er mit den übrigen Beschuldigten und weiteren Gleichgesinnten an einem „sicheren Rückzugsort“ in einer Art Wohngemeinschaft autark leben wollen. Die sichergestellten Waffen und die beschlagnahmte Munition seinen für den „Krisenfall“ beschafft worden.
Der „Druide“ sitzt weiter in Untersuchungshaft. Ein zweiter Haftbefehl gegen einen weiteren Verdächtigen wurde im März außer Vollzug gesetzt. Die Männer waren im Januar bei den Razzien festgenommen worden. Durchsucht worden waren Wohnungen und Räume in Berlin, Baden-Württemberg, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Zuvor soll der selbst ernannte Druide einige Monate auf einem Campingplatz in Sachsen-Anhalt und davor im badischen Schwetzingen gelebt haben. (dpa, iQ)