Laut einer Studie hat sich die Anzahl der Schweizer, die die Muslime als Bedrohung sehen in den letzten 13 Jahren verdoppelt. Der Anteil der Muslime im Land beträgt circa fünf Prozent.
Eine knappe Mehrheit der Schweizer empfindet die im Lande lebenden Muslime nicht als Bedrohung. Der Anteil jener Personen, die sich fürchten, habe sich aber in den vergangenen 13 Jahren verdoppelt, so die Resultate einer Umfrage, die die Zeitung „Sonntagsblick“ veröffentlichte. In der Schweiz leben derzeit rund 8,4 Millionen Menschen, davon 400.000 Muslime.
2004, also wenige Jahre nach den Attentaten in New York, hatten noch 16 Prozent der Befragten angegeben, sie fühlten sich von den in der Schweiz lebenden Muslimen bedroht. Bei der aktuellen Befragung stieg der Anteil nun auf 38 Prozent. 9 Prozent gaben keine eindeutige Angabe; 53 Prozent fühlen sich nicht bedroht, 2004 waren es noch 76 Prozent. Befragt wurden in diesem Monat 1.003 Personen.
81 Prozent der Befragten erklärten, die Behörden gingen zu lasch mit „muslimischen Hasspredigern“ um. Eine Anzahl von „muslimischen Hasspredigern“ wird jedoch nicht angegeben. 76 Prozent fordern, dass sogenannte „Gefährder“, also gewaltbereite radikale Muslime, präventiv und auf unbestimmte Zeit inhaftiert werden. 16 Prozent der Befragten stellten sich gegen diese Forderung. 13 Prozent wollen demnach kein Verbot des Salafismus im Land; 81 Prozent befürworten ein solches. 32 Prozent sind der Ansicht, dass der Islam in der Schweiz auf die gleiche rechtliche Stufe zu stellen sei wie die Landeskirchen. 60 Prozent sagen dazu Nein.
Die Befragung ergab weiter, dass 83 Prozent wollen, dass Imame von den Schweizer Behörden eine Predigterlaubnis brauchen. Die Predigten sollten in einer der Schweizer Landessprachen gehalten werden, meinen 65 Prozent; 26 Prozent teilen diese Auffassung nicht. 61 Prozent wollen die Finanzierung islamischer Gotteshäuser durch fremde Staaten und Privatpersonen im Ausland verboten wissen; 28 Prozent stellen sich nicht gegen eine Fremdfinanzierung. (KNA, iQ)