Freitagspredigten 18.10.2013

Umma, Gastfreundschaft und Geschwisterlichkeit

Religionsgemeinschaften setzen unterschiedliche Schwerpunkte bei den Freitagspredigten. Die IGMG widmet sich der Definition und den Zielen einer Umma, die DITIB weist auf das Thema Gastfreundschaft hin und der VIKZ klärt über das Thema Liebe und Geschwisterlichkeit auf.

18
10
2013
0

Die IslamiQ-Redaktion gibt jeden Freitag einen kleinen Überblick über die Freitagspredigten (Hutba) der islamischen Religionsgemeinschaften. In dieser Woche legt die IGMG einen Schwerpunkt auf das Thema Umma, die DITIB macht auf den Gedanken der Gastfreundschaft aufmerksam und der VIKZ widmet sich der Geschwisterlichkeit.

Umma

Auf die Frage, was eine Umma ist, wie sie definiert wird und welche Ziele eine Umma verfolgen sollte, geht die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba ein. So bezeichne der Koran eine Gemeinschaft, zu der ein Prophet gesandt wurde, als „Umma“. Und diese Umma sei laut Koran ein „Volk der Mitte“ und solle ein „Vorbild für die Menschen“ sein.

Der Koran und die Sunna führten entsprechend zu einem Verständnis, „wonach der Schutz von Menschen, Tieren und Pflanzen als Gottesdienst (Ibâda) gilt.“ Alle Geschöpfe bildeten nach dem Koran eine Umma. Als Muslime sei man dazu verpflichtet, sie nach Kräften zu beschützen und sich für diese einzusetzen. Dies müsse im Bewusstsein des Einsatzes für das Gute geschehen und bedeute auch – unabhängig von Herkunft und Religion – die Unterdrückten und Schwachen zu beschützen.

Gastfreundschaft

Einen anderen Schwerpunkt, der aber auch mit Schutz zu tun hat, wählt die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) bei ihrer Freitagspredigt. Die Gastfreundschaft sei „eines der schönsten Motive in der islamischen Ethik.“ Jemanden in sein Haus zu bitten, ihm die Tür und das Herz zu öffnen, gehöre zu den „schönsten Formen der Geschwisterlichkeit, der Wertschätzung des Menschen sowie der Einheit und der Solidarität unter ihnen.“ Als Beispiel für diese Tugend benennt die DITIB den Propheten Muhammad (s), gibt aber auch zahlreiche Beispiele vom Vorbild des Propheten Abraham (as). Gästen freundlich zu begegnen, sie aufzunehmen bzw. ihnen aufzutischen, gehörten zu dem schönsten Erbe der Kultur und der Religion, so die DITIB abschließend.

Geschwisterlichkeit

Ein ähnlich wichtiges Thema für Muslime wählt der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ). Dieser legt einen Schwerpunkt auf den Gedanken der gegenseitigen Achtung und Liebe „allein um Allahs Willen“. Liebe und Zuneigung seien Gaben Allahs und wahre Liebe und wahre Zuneigung könne nur von Allah kommen, so der VIKZ.

Geschwisterlichkeit und der Umgang miteinander erforderten aber auch eigene Verhaltensregeln. So wird von Überheblichkeit abgeraten, genauso wie angeraten wird, kleinere Fehler des Bruders oder der Schwester zu übersehen. Abschließen tut der VIKZ mit einem Hinweis auf die Tatsache, dass ein Muslim mit seinem Bruder im Glauben nicht mehr als drei Tage im Streit sein darf.