Berlin

Einbürgerungskampagne wird fortgesetzt

Berlin führt seine Einbürgerungskampagne „Deine Stadt. Dein Land. Dein Pass“ wegen zu wenig neuer Einbürgerungen weiter fort. Integrationssenatorin Dilek Kolat will die Zahl der Einbürgerungen erhöhen und fordert die doppelte Staatsbürgerschaft.

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Eine junge Frau mit Kopftuch – das war das präsente Gesicht der Berliner Einbürgerungskampagne „Deine Stadt. Dein Land. Dein Pass.“ Jetzt wird die Kampagne erneut aufgesetzt, weil sich weiterhin nur wenige Menschen in Berlin für den deutschen Pass entscheiden.

Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) erklärte zur Fortsetzung der Kampagne: „Mit rund 6.400 Personen, die die deutsche Staatsbürgerschaft im vergangenen Jahr angenommen haben, ist das Potenzial für Einbürgerungen in Berlin noch nicht erschöpft. Berlin will, dass mehr Menschen eingebürgert werden.“

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Stadt der kulturellen Vielfalt

Berlin sei laut Kolat die Stadt der kulturellen Vielfalt. Ein Viertel der Bevölkerung habe einen Migrationshintergrund. Doch viele Menschen könnten, obwohl sie schon länger in Deutschland leben, bei Themen, die sie bewegen, nicht mitentscheiden. Sie könnten weder wählen noch gewählt werden. Sie könnten sich auch nicht an einem Volksentscheid beteiligen.

„Mit der Einbürgerungskampagne bieten wir allen, die noch unschlüssig sind, eine Entscheidungshilfe“, so die Senatorin. „Wir wollen zeigen, dass wir um alle werben. Berlin braucht seine Einwohnerinnen und Einwohner und wir wollen, dass ihnen allen die volle rechtliche, soziale und politische Teilhabe ermöglicht wird. Voraussetzung dafür ist der Pass.“

Alle Informationen zur Berliner Einbürgerungskampagne sind auf der Kampagnenwebsite abrufbar unter: www.einbuergerung-jetzt.de

Optionsmodell nicht mehr zeitgemäß

Auf Plakaten, in Radio- und Filmspots, Broschüren und Flyern sollen bereits eingebürgerte Berliner vermitteln, warum es für sie persönlich wichtig war, den deutschen Pass zu beantragen. Kolat äußerte zudem die Hoffnung, dass die neue Bundesregierung die Hürden für die Einbürgerung senke. „Das Optionsmodell, das Jugendliche zwingt, sich mit Erreichen der Volljährigkeit für eine Staatsangehörigkeit zu entscheiden, ist nicht mehr zeitgemäß. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist längst überfällig“, sagte Kolat abschließend.