Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Zähmen des Nafs. Der wichtigste Unterschied zwischen dem Menschen und dem Rest der Schöpfung sei die Vernunft. Nur der Mensch besitze Vernunft und sei damit in der Lage, seine schlechten Gewohnheiten zu erkennen und sich von dem Verlangen seines Egos (Nafs) zu befreien.
Jedoch kann der Nafs nicht vollständig beseitigt werden. Er muss immer wieder gezähmt und erzogen werden. Und das könne der Einzelne selbst tun, in dem er sich nicht hinter Ausreden verstecke, denn dieser stärken den Nafs. Der Kampf mit dem Nafs und seine Disziplinierung sei ebenfalls ein Teil des Einsatzes auf dem Wege Allahs.
Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammads (s), in der es heißt, dass klug derjenige sei, der seinen Nafs kontrolliere und für das Leben nach dem Tod arbeite. Und Naiv sei derjenige, der seinen Nafs seinen Gelüsten überlasse und (trotzdem) von Allah Erlösung erhoffe.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Bedeutung der Bildung im Islam. Die besten Ziele, für die sich jede Anstrengung lohne, seien der Erwerb von Wissen und das Erlernen von Wissenschaften. Auf dem selbst gewählten Weg zum Wissen sei es erforderlich, gegebenfalls auf viele irdische und menschliche Vergnügungen und Vorteile zu verzichten und den Sorgen und Schwierigkeiten, die mit diesem Weg zusammen hängen, die Stirn zu bieten.
Der Erwerb von Wissen sei nicht nur das Aneignen des Wissens, sondern gleichzeitig eine mit dem Glauben eng verbundene Bemühung, geistige und ideelle Fortschritte zu machen. Umso wichtiger sei es sich nützliches Wissen anzueignen, denn nützliches Wissen, verbessere den Charakter und die Handlungen, verleihe eine Reife und gewährleistet, dass der Mensch Respekt gegenüber Allah, dem Recht und der Justiz erlerne. Ebenso verleite nützliches Wissen sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft zu Wohl und Frieden im materiellen und geistigen Bereich.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Gemeinschaft, die Allahs Hilfe und Beistand bekommt. Dabei zitiert die VIKZ eine Überlieferung vom Propheten Muhammad (s), in der es heißt, dass es eine Gemeinschaft unter der Umma geben werde, die bis zum eintreten des jüngsten Gerichts den Beistand Allahs bekomme und so auf Rechtem Wege sein werde. Jene, die Ihnen als Widersacher entgegentreten, werden ihnen niemals schaden können.
Die wichtigste Besonderheit dieser besagten Gemeinschaft, sei ihre Verbundenheit an Allahs Gebote und Verbote, ihr Dienst und ihre Aufopferung für ihre Religion und das Befolgen der Wegweisungen des Propheten (s). Wegen dieser Hingabe verdienen sie sich den Beistand Allahs.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.