Myanmar

Amnesty sieht ethnische Säuberung an Rohingya als erwiesen an

Amnesty International liegen Beweise für eine ethnische Säuberung an den Rohingya vor. Ein UN-Hochkommisar nennt die Situation in Myanmar „ein Paradebeispiel für ethnische Säuberung“.

15
09
2017
Rohingya-Flüchtlinge auf einem Boot, Flüchtlingswelle, Corona © amnesty.org
Rohingya-Flüchtlinge auf einem Boot, Flüchtlingswelle, Corona © amnesty.org

Amnesty International liegen nach eigenen Angaben Beweise für eine ethnische Säuberung an den Rohingya im südostasiatischen Myanmar vor. Diese belegten, dass Sicherheitskräfte und Selbstjustiz-Mobs im Norden des Bundesstaates Rakhine ganze Dörfer der muslimischen Minderheit niedergebrannt und auf fliehende Menschen geschossen hätten, teilte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag mit.

Seit Ausbruch der Gewalt am 25. August sind rund 400 000 muslimische Rohingya in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Eine ethnische Säuberung liegt vor, wenn eine Minderheit oder religiöse Gruppe beispielsweise durch Vertreibung, Umsiedlung, Inhaftierung oder Mord aus ihrem Siedlungsgebiet entfernt wird. Die Rohingya werden von Myanmar, dem ehemaligen Birma, nicht als Staatsbürger anerkannt. In dem Vielvölkerstaat ist die große Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens.

Auswertungen der Daten eines Branderkennungssystems, Bilder von Satelliten und vor Ort sowie Aussagen von Dutzenden Zeugen in Myanmar und im Nachbarland Bangladesch zeigten eine systematische „Kampagne der verbrannten Erde massenhaften Ausmaßes“ in den vergangenen drei Wochen.

„Die Beweise sind unwiderlegbar: In einer gezielten Kampagne setzen Myanmars Sicherheitskräfte den Norden Rakhines in Brand, um das Rohingya-Volk aus Myanmar zu verdängen“, sagte Amnesty-Expertin Tirana Hassan laut Mitteilung. „Fest steht: Das ist ethnische Säuberung.“ Juristisch ausgedrückt seien es Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, hatte zuvor von einem „Paradebeispiel für ethnische Säuberung“ gesprochen.

Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef vom Donnerstag flohen seit Ausbruch der Gewalt in Rakhine am 25. August bis zu 400 000 Rohingya nach Bangladesch. Etwa 60 Prozent der Flüchtlinge seien Kinder. Es fehle akut an allem – besonders an Unterkünften, Essen und sauberem Wasser. Der Internationalen Organisation für Migration zufolge erreichen derzeit täglich 10 000 bis 20 000 Flüchtlinge Bangladesch. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Dass die Rohingyas durch bewaffnete Angriffe auf ihren Gastgebern, die Budisten, sich unbeliebt machen, sollte hier ebenso erwähnt sein, wie die Karnickel-ähnliche Geschwindigkeit mit dem die Rohingyas seit jahrzehnten dabei sind, das Minoritäts-Problem auf absehbarer Sicht gelöst zu haben. Die Budisten wollen begreiflicherweise aber nicht eines Tages in einen stock conservativen Islamischen Staat aufwachen, was sonst sollen sie dagegen tun? Die einfache Rohingya Bevölkerung leidet unter den Folgen von KampfAngriffen ihrer Vertreter und dem Pushen der Geburtenzahlen durch ihre Mufties ganz reël und zwar heftig. Ausser Länder, die das mit Worten beklagen (wie die BRD) übernehmen andere Länder gestrandete Rohingyas selbstlos bei sich auf. Heuteabend (21 Okt 2017) verfolgte Kritika die Aktualitäten-Sendung des Canadischen Fernsehens. Canada hat aus Midleid und humanitairen Gründen ein Contingent Rohingyas aufgenommen. Das TV team besuchte eine Rohingya-Flüchtlings-Unterkunft: Alle Frauen trugen das auch in Canada verwünschte Kopftuch, keine Spur von Rücksicht, Verständnis oder Entgegenkommen auf ihren Wohltätern. Der Rohingya-guide öffnete eine Tür zu einem Zimmer, wo eine Klasse NUR Jungs halb-laut in einem Buch am Lesen war. Kritika freute sich zu früh, bei dem Gedanken, dass die Rohingyas die Notwendigkeit Englisch zu lernen - wenn auch nur für Jungs - so erfreulich tatkräftig anpacken. Der Rohingya-guide erklärte den Reporten: Dies sei eine provisorische KORAN-Schule! Er zeigte die Arabische Lettern in den Büchern Vielleicht sind unsere Politiker weiser als mancher denkt, wenn sie es bei KrokodilsTränen belassen und (angesichts der massiven Probleme und Kosten, welche die wenige % bereits vorhandene Musselmänner- und besonders -Frauen verursachen) der Bevölkerung Rohingyas ersparen. Grus, Kritika. Die TV-Reporter übrigens liessen nur die abstossenden Bilder der Rohingyas wirken und enthielten sich höflicherweise jeden Kommentars.
22.10.17
0:08